Sonnen- und Schattenseite

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Vorbemerkung

Das sind Begriffe, die das Sonnenklima treffen, aber auch die Reihe der Lebensperioden eines Menschen. Durch die Drehung der Erde um sich selbst gibt es eine helle Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Wenn keine Sonne scheint, zählt dies zur Nacht – es ist finster. Und dann gibt es zwei Übergangsphasen, die Dämmerung heißen. Die 3 Arten der Helligkeit schwanken im Laufe des Jahres. Und zudem spielen Berge und Wolken eine wichtige - mindernde Rolle - für die Sonne. Bald verlieren wir im Kopf den Überblick, denn die 5 Finger der linken Hand sind schon verbraucht: Hell, Dämmerung, Finster, Berge, Wolken.

Geht es nicht einfacher?

Also die Sonnenseite ist das Gebiet der Südhänge und die Schattenseite ist das Gebiet der Nordhänge. Etwas schlampig beschrieben zählen die Hänge rechts der Ill zu den Südhängen und jene links der Ill zu den Nordhängen. Aber geht das Schwarz-Weiß-Denken den richtigen Lauf oder hat es Besonderheiten, wenn wir folgerichtig überlegen.

Im etwas überspitzen Vergleich von FRASTANZ (Schattenseite) und DÜNSERBERG (Sonnenseite) finden wir folgende Bedingungen: Wir binden – nach den Regeln der Klimatographie - die Berge als Schattenspender und die Wolken als Sonnenminderer ein. Dann beschreibe ich den Jahresverlauf mit den Kernmonaten Jänner, April, Juli und Oktober. Das sind die 4 Jahreszeit im Mittel. So hat Frastanz im Jänner 1 Std. 40 Min. Sonne und der Dünserberg 2 Std. 54 Min. Sonne pro Tag. Wir haben die durchschnittlichen Tage aus 30 Jahre ermittelt (!); am Dünserberg gibt es mehr Sonnenstunden. Im Kernfrühling findet man in Frastanz 5 Std. und 7 Min., dagegen am Dünserberg 4 Std. und 58 Min.; an beiden Orten gibt es etwa gleichviel Sonnenscheinstunden. Im Juli hat Frastanz 6 Std. 58 Min. Sonne und Dünserberg 6 Std. 35 Min.; die Frastanzer liegen ein wenig voran; das ist doch erstaunlich! Im Oktober weist Frastanz 3 Std. 50 Min. auf; hingen Dünserberg 5 Std. 16 Min., der Unterschied ist beträchtlich und beträgt am Berg 38 Prozent Zuwachs bezogen auf Frastanz - siehe Abbildung Walgau Solar Stunden.

Betrachtet man alle 12 Monate als Jahr, ist der Unterschied zwischen den beiden Orten wegen der größeren Tageslänge im Sommer gegenüber dem Winter nur 11 Prozent. Etwas weniger Sonne also in Frastanz. Das ist nun kein mäßiger Verlust sondern ein geringer. Vereinfacht gerechnet gilt: gäbe es um ein Neuntel mehr Sonne im Jahr in Frastanz, hätte die Schattenseite ausgeglichen gegenüber der hochgelegenen Sonnenseite.

Wie schon mehrfach aufgezeigt, kann der Maßstab der Einstufungen von „Vorgestern“ Schwächen haben, die eine gelungene Untersuchung aufzeigen muss und soll. Vielleicht gelingt es den Leserinnen im Winter die Sonnenseite des Walgaus zum Sonnenbad („Sünnala“) zu gewinnen und nach 20 Minuten Radfahrt bei einer Sportfreundin den Früchtetee auf der Terrasse zu genießen? Zur Überfahrt können auch die 8 Brücken über die Ill benützt werden. Wahrscheinlich wird dieselbe Sportfreundin den schattigen Dünserberg mit seinen Waldwegen im Sommer genießen. Die Schattenseiten haben auch Vorteile, besonders im Winter beim Eisstockschießen der Männer, doch dieses Thema ist eine weitere Kurzstudie wert.

Was ist diese Sonnenseite?

Die Sonnenseite sind die Südhänge des Walserkammes

Was ist diese Schattenseite?

Die Schattenseite sind die Nordhänge des Rätikon mit den langen Rücken und Seitentälern des Walgaus

Weiteres

Die Sonnenbahn ist im Winter von Südost über Süd nach Südwest verlaufend. Sie erreicht am 21. Dezember nur 19 GRAD Sonnehöhe. Dieser Zeitpunkt heißt auch Wintersonnenwende.

Im Sommer verläuft die Sonnenbahn von Nordost am Morgen über Ost und Südost, über Süd, über Südwest und West nach Nordwest (am Abend). Sie erreicht am 21. Juni zu Mittag 66 GRAD Sonnenhöhe(Quelle: Tabelle 9.2.1, Kapitel Sonnenscheindauer, Klima von Vorarlberg, 2002). Diesen Tag nennen die Astronomen auch Sommersonnenwende.

Sonstiges

Die Sonne ist ein Energielieferant und sie sorgt für Helligkeit.

Walgau Solar Stunden