Spitalkirche zur Hl. Dreifaltigkeit

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1329 ist in Bludenz eine Frühmeßpfründe nachweisbar, die zugleich wohl auch Spitalspfründe war; das ihr zugehörige Kirchlein trug den Namen einer Hl. Geist-Kirche. 1486 wird ein Hl. Geist-Spital am Platz des alten Landgerichtes in der Kirchgasse genannt; eine Kirche innerhalb der Stadtmauern ist durch eine Weiheurkunde 1472 für eine "Ecclesia hospitalis in Pludentz" nachgewiesen. Verschiedene Stadtbrände - 1491, 1638 und 1682 - zerstören zwar die Kirche; da die festen Mauern stets erhalten blieben, wird sie jedesmal wieder aufgebaut und instand gesetzt. 1686 erscheint die Kirche so, wie wir sie auch heute noch sehen können.

Diese Kirche diente ihrer Bestimmung gemäß den Insassen des Spitals - dies waren zumeist Pfründner - im 19. Jahrhundert aber auch dem Stadtrat: sie war sozusagen die Rathauskapelle. [1] Renoviert wird die Dreifaltigkeitskirche 1842; 1940 wird sie von der NSDAP beschlagnahmt und als Magazin verwendet; die Besatzungsmacht verwendet die Kirche bis 1959 für ähnliche Zwecke. Nach der Freigabe 1960 wird innen restauriert und die Kirche im gleichen Jahr geweiht.

Der ehemals gotische Charakter der Spitalkapelle ist an Chor und Portal noch erkennbar. Das Langhaus wird seit dem Brand 1682 unter gemeinsamem Satteldach vom Glockenturm mit Spitzhelm überragt; die Giebelfassade mit Spitzbogenportal zeigt in der darüber liegenden Rundbogennische die Figur Mariens ~1685. Das Langhaus trägt ein Stichkappengewölbe; der spitzbogige Chorbogen zeigt noch den gotischen Baubestand. Der tonnengewölbte Sakristeiraum steht nördlich (links) vom Chor. Die Ausstattung des Bethauses ist die von 1686: der Hochaltar mit 2-Säulenaufbau von Johann Prutscher, die Gemälde von Andreas Dobler. Die Figuren sind von Melchior Lechleitner, Chorgestühl und Kruzifixus - alles um 1685/86. Die Gemälde der rechten Langhauswand sind ebenfalls von M. Lechleitner, jene an der linken Wand bez. M F 1701; die Eingangswand ist 17. Jhdt. (wahrscheinlich die gleiche Zeit). Die Renovierung 1960 hat dies alles bewahrt und wieder hergestellt. Nur die Hl. Theresia mit Laurentius und der Heilig-Kreuz-Kirche sind jung: bez. Gretl Meyer 1937.

Mehr in DEHIO. [2] <references>

  1. Ulmer, Andreas: Topographisch-historische Beschreibung des Generalvikariates Vorarlberg, VIII. Band, I. Teil, Dornbirn 1971, Seite 183 ff.
  2. DEHIO VORARLBERG, Wien 1983, Seite 33/34