Geschichte im Walgau: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Herrschaften wie früher gibt es nicht mehr''', '''Demokratien sind kaum sichtbar''' und die Zugezogenen aus dem altösterreichischen Trentino brauchen Zeit, um sich zu integrieren; da gibt es Gemeinden, bei denen zur Jahrtausendwende jeder Vierte oder Fünfte zu den ''"Migranten"'' zählt. Der Erste Weltkrieg, von dem aber noch niemand weiß, wird das ändern; der Zweite Weltkrieg wird noch ganz andere Änderungen bewirken, die das Vorstellungsvermögen der nunmehr ''"Eingesessenen"'' beinahe überfordern werden. Bis dahin bleibt der Walgau noch immer eine Landschaft der Klein- und Mittelbetriebe, allerdings '''mit einer unbestreitbaren Dominanz der großen Textilwirtschaft'''. | '''Herrschaften wie früher gibt es nicht mehr''', '''Demokratien sind kaum sichtbar''' und die Zugezogenen aus dem altösterreichischen Trentino brauchen Zeit, um sich zu integrieren; da gibt es Gemeinden, bei denen zur Jahrtausendwende jeder Vierte oder Fünfte zu den ''"Migranten"'' zählt. Der Erste Weltkrieg, von dem aber noch niemand weiß, wird das ändern; der Zweite Weltkrieg wird noch ganz andere Änderungen bewirken, die das Vorstellungsvermögen der nunmehr ''"Eingesessenen"'' beinahe überfordern werden. Bis dahin bleibt der Walgau noch immer eine Landschaft der Klein- und Mittelbetriebe, allerdings '''mit einer unbestreitbaren Dominanz der großen Textilwirtschaft'''. | ||
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Diese '''Welt der Klein- und Mittelbetriebe''' ist gekennzeichnet, dass Professionelles und Privates oft miteinander verschränkt sind: ökonomisches Kalkül und soziales Verhalten sind nicht scharf voneinander getrennt. Das schafft einerseits ungeheure Motivation und Kraft für das Betriebsleben, andererseits sind auch schwierige Situationen durchzustehen: ''die mangelnde Trennung von privaten und geschäftlichen Interessen hat so manchen Betrieb ruiniert''. Das gilt auch für die Neuen, die ebenso unterschiedlich herangewachsen sind und ihre Gründerzeit überstanden haben. Da ist viel Persönliches darin mit viel Hoffnung und ebensolchem Engagement, aber auch mit Frust über das Unvermögen und die zu späte Erkenntnis lange wirkender Wirtschaftsgesetzmäßigkeiten. Kommt die Ungunst der Stunde dazu oder ein besonderes oder überragendes Ereignis, eine Fehleinschätzung oder zu viel Überheblichkeit, so ist dies geeignet, den Anlass zum vorläufig letzten Schritt zu geben. Manches und mancher ist im Konzert der Großen und der '''Globalisierung''' nicht mehr gefragt. Doch auch Großes fällt - aus den verschiedensten Gründen - dem Zahn der Zeit oder dem Biß der Konkurrenz zum Opfer: Ganahl/Frastanz, Getzner/Nenzing, Degerdon/Gais und Kastner/Thüringen sind Beispiele - oder Marksteine - dafür. ''Delunamagma'' ist - hoffentlich - ein Schlußpunkt. Eine unverkäufliche ''Lungenheilstätte'' weckt nur Erinnerungen, aber keinen Käufer. So bleibt die Walgaugeschichte auch zur Jahrtausendwende immer noch lebendig. | Diese '''Welt der Klein- und Mittelbetriebe''' ist gekennzeichnet, dass Professionelles und Privates oft miteinander verschränkt sind: ökonomisches Kalkül und soziales Verhalten sind nicht scharf voneinander getrennt. Das schafft einerseits ungeheure Motivation und Kraft für das Betriebsleben, andererseits sind auch schwierige Situationen durchzustehen: ''die mangelnde Trennung von privaten und geschäftlichen Interessen hat so manchen Betrieb ruiniert''. Das gilt auch für die Neuen, die ebenso unterschiedlich herangewachsen sind und ihre Gründerzeit überstanden haben. Da ist viel Persönliches darin mit viel Hoffnung und ebensolchem Engagement, aber auch mit Frust über das Unvermögen und die zu späte Erkenntnis lange wirkender Wirtschaftsgesetzmäßigkeiten. Kommt die Ungunst der Stunde dazu oder ein besonderes oder überragendes Ereignis, eine Fehleinschätzung oder zu viel Überheblichkeit, so ist dies geeignet, den Anlass zum vorläufig letzten Schritt zu geben. Manches und mancher ist im Konzert der Großen und der '''Globalisierung''' nicht mehr gefragt. Doch auch Großes fällt - aus den verschiedensten Gründen - dem Zahn der Zeit oder dem Biß der Konkurrenz zum Opfer: Ganahl/Frastanz, Getzner/Nenzing, Degerdon/Gais und Kastner/Thüringen sind Beispiele - oder Marksteine - dafür. ''Delunamagma'' ist - hoffentlich - ein Schlußpunkt. Eine unverkäufliche ''Lungenheilstätte'' weckt nur Erinnerungen, aber keinen Käufer. So bleibt die Walgaugeschichte auch zur Jahrtausendwende immer noch lebendig. | ||
==[[Burgen, Schlösser und Denkmale]]== | |||
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