Eine Suche nach Identität und Geschichtsbewusstsein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Dezember 2013, 17:56 Uhr
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= Ritter- und Grafenburgen = | |||
Der Walgau weist eine große Burgendichte auf – Minimum acht. Die meisten Anlagen finden sich auf der Tal-Nordseite. Es gab zwei Burgtypen: drei große Grafenburgen und fünf kleine Ritterburgen. | |||
Sie entstanden im Hohen Mittelalter (10.-13. Jh.) unter den Montforter und Werdenberger Grafen und ihren Lehensrittern (Ministeriale=Dienstleute) an strategischen Anhöhen. | |||
Die großen Burgen mit durchaus deutschen Namen waren im 13./14. Jahrhundert Ausgangspunkte für die sprachliche Alemannisierung des überwiegend von Rätoromanen besiedelten Walgaus. | |||
Im 14./15. Jahrhundert kamen sie an das Haus Habsburg, Welsch-Ramschwag (Nenzing) bereits im Jahr 1360 - es war die erste Habsburger Erwerbung in Vorarlberg. Eine Ausnahme war die Burg Blumenegg: Ab 1417 gehörte sie zum Deutschen Reich und kam erst 1814 an Österreich. | |||
Die Burgen waren seit dem 15. Jahrhundert wiederholten Zerstörungen ausgesetzt. Solche erfolgten erstmals in den Appenzellerkriegen im Jahr 1405 durch rebellische und antihabsburgische Feldkircher und Walgauer Bauern des „Bundes ob dem See“. Es betraf die Burgen Sonnenberg, Jagdberg, Rosenberg (Bürs) und Welsch Ramschwag. Das Aufkommen der Pulvergeschütze um 1500 ließ die Burgfestungen bedeutungslos werden. Der endgültige Verfall der Anlagen geschah im 18. Jahrhundert. Sie dienten auch als Steinbrüche. Walgaus Burgen sind heute allesamt Ruinen. | |||
Grafenburgen: Jagdberg-Schlins, Blumenegg-Thüringerberg, Sonnenberg-Nüziders | |||
Ritterburgen: Sigberg-Göfis, Horwa-Satteins, Rosenegg-Bürs, Frastafeders-Frastanz, Ramschwag- Nenzing | |||
(Lit.: Huber, Ulmer A, Niederstätter A, D) | |||
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