Pfarrkirche Hl. Magdalena (Levis-Siechenhaus)
Die Pfarrkirche zur Hl. Magdalena im Ensemble mit dem ehemaligen Siechenhaus wurde gleichzeitig mit diesem am Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut und nach dem Brand 1559 wieder aufgebaut. Für eine Vorgängerkirche bzw. Kapelle sind Renovierungen verzeichnet für 1648, 1672 und 1912; eine vorbildliche wie umfangreiche Restaurierung wurde 1982/83 vorgenommen. [1]
Langhaus und Chor stehen unter gemeinsamem Satteldach; Südturm am Langhaus mit Spitzbogenschallöffnungen und einem typischen, kurzgewalmten Satteldach sowie eine eingeschossige Sakristei mit Pultdach. Ein Kreisfenster an der Langhaussüdwand, zwei Kreisfenster an der Langhausnordwand und je ein Kreisfenster an den Chorschrägseiten; die Giebelfassade hat ein Flachbogenfenster. Vorzeichen aus Holz mit Pultdach und Rundbogenportal mit seitlichen breitrechteckigen Fenstern, rechts ein Beinhaus mit Tonnengewölbe und der von einer Mauer umgebene Vorraum. An der Fassade wurden 1906 (Scheel) Fresken entdeckt: Erweckung des Lazarus, Christophorus, Anbetung der Könige und Hl. Michael - die (nicht gesichert) um 1320 datiert werden.
Der Saalraum hat eine Flachdecke; die gerade Empore hat den Aufgang von außen. Die Fresken an der Nordwand und im Chor sind teilweise zerstört; sie werden zwischen 1480 und 1520 datiert und weisen zT starke Ergänzungen von 1559 und 1912 auf. Der Hochaltar mit Viersäulenaufbau, mit hohem Mittel- und niedrigem Seitenteil datiert wie alle Figuren, Mittel- und Giebelstücke 1648 von Erasmus Kern, ebenso die beiden Seitenaltäre. Das Altarbild des rechten Seitenaltars (Anbetung der Könige) zeigt schwäbisch-niederländischen Einfluß und wird um 1470 - 1480 datiert. Die Kanzel mit Evangelistengemälden sind bez. 1648, die Emporengemälde sind Mitte bis Ende 17. Jahrhundert. Eine Inschriftentafel an der Südwand ist 1557 - 1559.
Das Fresko an der Ostwand der Sakristei (Kruzifixus sowie Stifterfigur und Wappen) sind Anfang 16. Jahrhundert; die Glocke datiert 1471. Mehr in DEHIO. <DEHIO VORARLBERG, Wien 1983, Seite 192 </ref>
- ↑ Andreas Ulmer / Manfred A. Getzner: Die Geschichte der Dompfarre St. Nikolaus Feldkirch, Feldkirch 1999, Seite 530 ff