Kapelle zur Schmerzhaften Mutter (Elend-Bild)

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Bereits 1618 wird die Elendbild-Kapelle beschrieben; 1652/53 wird sie erweitert - sie war also nicht ein Bildstock, sondern eine wenn auch kleine, gemauerte Kapelle. Der Name führt wohl auf eine früher darin befindliche Darstellung von "Unserem Herrn im Elend" - dem dornengekrönten und gegeißelten Heiland - zurück; die in der Folge in diese Kapelle eingebrachte Pietà - das Bild der Schmerzhaften Mutter Gottes - wird wohl die Bezeichnung des Kapellentitels bewirkt haben. Die Elendbildkapelle wird aber auch mit dem "Galgenacker" am Hangfuß unter dem Steinacker in Verbindung gebracht: die armen Sünder sollen auf ihrem letzten Weg zur Kapelle geführt worden sein, wo sie selber beten und wo für sie gebetet wurde. Noch näher ist der Zusammenhang mit dem oberhalb liegenden "Gasserplatz" im Göfner Steinwald, wo 1863 die letzte aktenkundige und öffentliche Hinrichtung stattfand. [1] Der alte Weg (heute Forstweg) hinauf zum Gasserplatz führt unmittelbar an der Elendbildkapelle vorbei. 1813 wurde die Kapelle baumäßig in den heutigen Zustand versetzt; 1887 wurde renoviert und 1930/31 nochmals erneuert; die letzte Generalsanierung fand 1992/93 statt.

Die Kapelle ist ein Rechteckbau mit einem im Verhältnis zur Kapelle großen Vorzeichen, welches auf Holzstützen und Umfassungsmauer ruht. In der Mitte des Satteldaches ist ein Glockendachreiter mit Spitzhelm und einem kleinen Glöcklein. Der tonnengewölbte Raum hat eine Rundbogenöffnung mit Türe. Der Barockaltar trägt eine Pietà mit seitlichen Leuchterengeln ~ 1860 und ein Relief "Schweisstuch Christi, von zwei Engeln gehalten" ~ 1850. Das spätgotische Vesperbild wurde um 1990 in die Friedhofskirche St. Peter überstellt - vermutlich aus Sicherheitsgründen. Die Kapelle ist denkmalgeschützt.

  1. Andreas Ulmer / Manfred A. Getzner: Die Geschichte der Dompfarre St. Nikolaus Feldkirch, Feldkirch 1999, Seite 580 und FN 1883 ebenda