Kapelle Hl. Wolfgang (Tosters)

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Die Kapelle zum Hl. Wolfgang in Tosters steht durchaus mit dem unweit davon errichteten Soldatenfriedhof in geistiger Verbindung: der sog. "Zürcher Krieg" von 1445 brachte Tod und Schrecken über den Rhein und ebenso nach Feldkirch, sodaß 1448 die Errichtung einer Kapelle zum Hl. Wolfgang fast als eine Gedenk-Notwendigkeit erschien. Das Jahr 1499 mit der Schlacht bei Frastanz und den durch die Ill angeschwemmten Toten war ein weiterer Markstein in der Kirchengeschichte. Knapp 500 Jahre später brachte der Bombenabwurf auf Feldkirch vom 1. Oktober 1943 neue Notwendigkeiten, indem die zahlreichen Toten jenes denkwürdigen Ereignis bestattet werden mußten; dazu kamen die in den Militär-Lazaretten Verstorbenen, die als Militär- wie Zivilpersonen nach St. Wolfgang überführt wurden. Schließlich konnten hier nach 1945 auch die Toten der französischen Besatzungsmacht bestattet werden, soweit sie nicht in ihre Heimat überführt wurden.

Der Rechteckbau mit Chor unter Satteldach und Dachreiter, Spitzbogenportal und darüber liegendem Spitzbogenfenster hat einen Betraum mit Tonnengewölbe und Kreuzrippengewölbe im Chor. Das Langhaus zeigt je ein Spitzbogenfenster, der Chor zwei Spitzbogenfenster. An der Westwand ist eine gemauerte Nische mit dem Fresko des hl. Wolfgang; die darin befindliche Wolfgangfigur wurde in den Siebzigerjahren entfernt. Die Stadt Feldkirch als Besitzerin und Verwalterin ließ 1846/47 und 1880 restaurieren bzw. renovieren; 1980 wurde der Innenraum nochmals renoviert. In der Folge jedoch "von all diesem kunstvollen Glanz beraubt und praktisch leergeräumt, ist das einst schöne Gotteshaus für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich." [1]

Die Kapelle steht unter Denkmalschutz. Einzelne Kunstwerke der ehemaligen Innenausstattung stehen heute in der Pfarrkirche Tosters und im Schattenburgmuseum.

  1. Andreas Ulmer / Manfred A. Getzner: Die Geschichte der Dompfarre St. Nikolaus Feldkirch, Feldkirch 1999, Seite 600/601