Grafenegg Schlößle Schnifis

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Auf halber Höhe zwischen Schnifis und Düns liegen oberhalb des Zusammenflusses des Montanastbaches (Vogt: Dünserbach) mit dem Grafisbach, unterhalb der Flur "Prategaz" (Pradagaz, pradagautz) auf einer Hügelkuppe die Fluren "Gastalatsch" und "Schlößle". Die Flur "Schlößle" zeigt überwachsene Mauerreste eines längst abgegangenen Objektes. 1403 und 1431 wird urkundlich an dieser Stelle der "Schnifner Weingarten" genannt; 1512 und 1548 wird das nördlich davon gelegene "Ried Gastalatsch" bezeichnet. 1567 verkauft Heinrich Kathan seinen Weingarten - noch ohne Gebäude - an Hans Embser, Pfarrer von Schnifis. Die Pfarre Schnifis unterlag dem Patronatsrecht der Grafen von Hohenems und galt "als eine Versorgungspfründe für un- und außereheliche Söhne des Hauses Ems." [1] Pfarrer Embser ließ auf diesem Weingarten ein gemauertes Sommerhaus erbauen. 1608 erscheint im Stockurbar der Herrschaft Feldkirch ein "Hans Schnop zue Schnifis ... bei dem Schlößle Gruenegg ... gelegen"; 1618 erscheint wiederum im Feldkircher Stockurbar "beim Schlößle genant gelegen" und wenig später die Bezeichnung "Grafenegg". [2] Über die Bezeichnung dieses Objektes als "Schlößle" lässt sich nur vermuten vielleicht auf Grund eines (halb)adeligen Besitzers und/oder einer entsprechend vornehmen Ausstattung. Eine Beziehung zum nördlich davon gelegenen Flurnamen "gastalattsch" (1512) und "Gasalatsch" (1548) sowie 1654 zum "Riedt Gatschillatsch" erinnert an den Begriff "Castell" (Burg), aber ebenso an eine Umlautung des Riedes bzw. der Wiese "Pradagaz", "Pradagautz" und "bratgaz", wobei hier das Stammwort "pratum" (ebene Wiese) deutlich ist. Mundartlich lautet die heutige Bezeichnung "prategaz" in Düns und "pratigoz" in Schnifis, welche dieselbe Flurlage bezeichnen. Damit ist jedoch die Frage, ob an dieser Stelle tatsächlich eine frühe Burganlage bestanden hat, nicht beantwortet. Jedenfalls ist das "Grafenegg-Schlößle" nur noch Geschichte und mangels archäologischer Untersuchungen auch kein Bodendenkmal.<references>

  1. Welti, Innsbruck 1954, Seite 177, zit. in Elementa 4, Seite 121 zu FN 6 sowie Seite 122/123
  2. VLA Vogteiamt Feldkirch, Hds. 28, zu Seite 346 / 356 und 362