Unsere Zukunft im Walgau: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das zweite WalgauBuch ==
Die Regio Im Walgau wurde Ende 2011 gegründet. Seither hat sie einige große Erfolge zu verzeichnen, wie zum Beispiel die gemeinsame Sanierung des Walgaubades oder die Installierung einer regionalen Integrationsfachstelle. Vor allem aber hat die Regio Im Walgau konzeptionelle Grundlagen geschaffen, mit denen die Weichen für die Zukunft gestellt wurden: Das Leitbild 'Zukunft Im Walgau', das gemeinsame Konzept 'Raumplanung im Walgau‘ und die Entwicklungsstrategie LEADER. All dies ist Inhalt in gut lesbarer Form im zweiten Walgaubuch.
Die bunte Festveranstaltung in Göfis im März 2016 war der würdige Abschluss dafür.
Für die Laudatio konnte Köbi Gantenbein, Chefredaktor von "hochparterre", gewonnen werden.
[[Media:KoebiGantenbein-Festrede-zum-Walgaubuch.pdf|Festrede von Köbi Gantenbein, pdf 130kB]]
Das [[Media:Info Walgaubuch-ZukunftImWalgau.pdf|zweite Walgaubuch]] erhalten Sie in der Regio-Geschäftsstelle sowie in vielen Walgauer Gemeindeämtern.


== Unsere Zukunft im Walgau (Erfolgsfaktoren) ==
== Unsere Zukunft im Walgau (Erfolgsfaktoren) ==
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==Zukunft Im Walgau - das zweite Walgaubuch==
 
==Zukunft Im Walgau - das zweite Walgaubuch ==


Das erste Walgaubuch (Im Walgau: Gemeinden gemeinsam) wollte neugierig auf die Region machen: es hat die wichtigen Themen umrissen, Projekte beschrieben und den Gründungsprozess der Regio dargestellt.  
Das erste Walgaubuch (Im Walgau: Gemeinden gemeinsam) wollte neugierig auf die Region machen: es hat die wichtigen Themen umrissen, Projekte beschrieben und den Gründungsprozess der Regio dargestellt.  
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* Im Jahr 2013 haben 6 öffentliche Veranstaltungen zum Thema 'Zukunft Im Walgau' stattgefunden.
* Im Jahr 2013 haben 6 öffentliche Veranstaltungen zum Thema 'Zukunft Im Walgau' stattgefunden.
[[http://wiki.imwalgau.at/wiki/Diskussion:Dossier:_Einladung:_Zukunft_Im_Walgau|siehe Seite ‚Diskussion‘]]
[[Diskussion:Unsere Zukunft im Walgau| siehe hier die Ergebnisse dieser Veranstaltungen]]


* Das Räumliche Entwicklungskonzept Walgau hat Grundsätze und Ziele für die Raumentwicklung formuliert - zahlreiche Walgauer und WalgauerInnen haben an den öffentlichen Veranstaltungen mitdiskutiert.
* Das Räumliche Entwicklungskonzept Walgau hat Grundsätze und Ziele für die Raumentwicklung formuliert - zahlreiche Walgauer und WalgauerInnen haben an den öffentlichen Veranstaltungen mitdiskutiert.
[[http://wiki.imwalgau.at/wiki/Ein_r%C3%A4umliches_Entwicklungskonzept_f%C3%BCr_den_Walgau|siehe ‚Räumliche Entwicklung‘]]
[[Ein räumliches Entwicklungskonzept für den Walgau|Mehr zum räumlichen Entwicklungskonzept]]


* 2014 und 2015 entwickeln wir gemeinsam Szenarien, wie das Leben in 50 Jahren im Walgau aussieht.
* 2014 und 2015 entwickeln wir gemeinsam Szenarien, wie das Leben in 50 Jahren im Walgau aussieht.
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Die Materialsammlungen zu den einzelnen Kapiteln - zusammengestellt aus Recherchen und Workshop-Ergebnissen - finden sich hier als pdf-Dateien:
[[Media:WB2-Material-zum-Kap-Land-nutzen 14Sept2015.pdf|Materialsammlung zu "Land nutzen", pdf, 4MB]]
[[Media:WB2 Material-zum-Kap-Zusammenleben 19Aug2015.pdf|Materialsammlung zu "Zusammenleben", pdf, 700kb]]
[[Media:Material-zum-Kap-Mobilität 15Sept2015.pdf|Materialsammlung zu "Mobilität", pdf, 1.7 MB]]
[[Media:Material-zum-Kap-Lernen-Arbeiten 11Sept2015.pdf|Materialsammlung zu "Lernen und Arbeiten", pdf, 1.7MB]]
[[Media:Materialien-zum-Kap-Wohnen 14Sept2015.pdf|Materialsammlung zu "Wohnen", pdf, 1.6MB]]


==Recherche 'Einflussfaktoren auf die Zukunft des Walgaus'==
==Recherche 'Einflussfaktoren auf die Zukunft des Walgaus'==
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'''1. Starke Zunahme der Weltbevölkerung'''
'''Starke Zunahme der Weltbevölkerung'''




'''2. Manche Rohstoffe sind schwieriger verfügbar'''
'''Manche Rohstoffe sind schwieriger verfügbar'''




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'''3. Energie, Peak Oil, post-fossile Ökonomie'''
''Die 'Blue Economy'''
 
{| class="wikitable"
|-
!Projekt!! Kurzbeschreibung!! Entwickler!! geschaffene Arbeitsplätze
|-
| Nutzung von Schlachthof-Abfällen (1986)|| Madenzucht als Fisch- und Hühnerfutter und zur Enzymproduktion|| Pater Godfrey Nzamuja, Songha Center, Porto Novo, Benin||ca. 250
|-
| Protein aus Pulpe (1992)|| Kaffeeabfälle zur Zucht von Shijtake-Pilzen, Reste als Tierfutter|| Carmenza Jaramillo, Kolumbian. Zentrum für Kaffeeforschung||ca. 10.000
|-
| Blaualgen-Zucht in Seewasser (1995/2007)|| Spirula als Nahrungsergänzung, Biokraftstoffe (Ester)|| Universidade do Rio Grande do Sul||ca. 100
|-
| Integrierte Brauereisysteme (1995/2002)|| Kreislaufwirtschaft für Brauereien; Tierhaltung, Pilzanbau; Fischzucht, Biogaserzeugung|| Universität Namibia und Namibian Breweries Ltd (Jim Lueders) USA||ca. 250
|-
|}
 
Quelle: Gunter Pauli (2000): The Blue Economy. Berlin: Konvergenta Publishing
 
 
'''Energie, Peak Oil, post-fossile Ökonomie'''
 
 
90% des Erdöls wird als Energieträger verbraucht, als Treibstoff, zum Heizen und in der Industrie. Bei der ‚fraktionierten Destillation‘ wird bei der Erzeugung von Treibstoffen u.a. Naphta (Leichtbenzin) abgetrennt. Es ist der Grundstoff für 90% aller chemischen Produkte, die in Deutschland hergestellt werden: Plastikteile, Kleidung, Spielzeug, Baumaterialien, Kosmetikprodukte, Medikamente, Düngemittel… die Liste liesse sich nahezu beliebig fortsetzen.
 
Quelle: Rossbauer Maria (2010): Eine Droge für jedermann. In: taz vom 10. Juni 2010.




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'''4. Bodenknappheit und die Industrialisierung der Ernährung'''
'''Bodenknappheit und die Industrialisierung der Ernährung'''




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'''5. BRICS- Staaten schaffen neue supra-nationale Institutionen'''
'''BRICS- Staaten schaffen neue supra-nationale Institutionen'''




'''6. Die Folgen des Klimawandels'''
Zwischen 17 und 36% der Luftverschmutzung in China ist auf die Produktion von Gütern für den Export zurückzuführen. Zwar wurde die Luftverschmutzung innerhalb der USA stark reduziert, jedoch ein Teil der in China erzeugten Schadstoffe gelangen bis an die Westküste der USA und sorgen dort für erhöhte Schadstoffwerte. Die Auslagerung der Verschmutzung im Zuge der Globalisierung ist also nur unvollständig gelungen.


Jintai Lin et al. (2014): China’s international trade and air pollution in the United States. PNAS Online Early Edition for the week of Jan 20-Jan 24, 2014. pnas.1312860111


'''7. Finanzmärkte, globale Wirtschaftskrisen und politische Systemwandel'''
 
'''Die Folgen des Klimawandels'''
 
 
''Schadensbilanz zu Naturkatastrophen in 2013''
 
Auf einem Branchentreffen der Versicherungsunternehmen am 21. Oktober 2013 in Baden-Baden hat die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft eine Schadensbilanz zu den europäischen Naturkatastrophen im Jahr 2013 vorgestellt. Nach ersten Schätzungen des Versicherers beliefen sich die Gesamtschäden in Europa in den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 auf rund 17 Milliarden Euro.
 
Laut der Bilanz des Rückversicherers seien 75 Prozent der Schäden auf Flutereignisse zurückzuführen. Das Schadensereignis mit dem bisher größten Ausmaß sei das Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland im Mai und Juni 2013 gewesen, welches Schäden in Höhe von 12 Milliarden Euro verursachte. Des Weiteren habe ein Hagelsturm in Deutschland Ende Juli 2013 zu Marktverlusten von 2,5 Milliarden Euro geführt. Demnach ist Deutschland innerhalb Europa das Land, das in 2013 bisher am stärksten von Naturkatastrophen betroffen war.
 
Darüber hinaus stellte die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft eine Analyse der Wetterkatastrophenstatistik vor. Diese zeigt, dass die Anzahl der meteorologischen (z.B. Stürme) und hydrologischen (z.B. Überflutungen, Massenbewegungen) Extremwetterereignisse seit 1980 kontinuierlich angestiegen ist: Weltweit habe sich zwischen 1980 und 2012 die Anzahl schwerer Unwetter nahezu verdreifacht. In Deutschland und Mitteleuropa habe sich die Anzahl von Hochwasserereignissen seit 1980 bis heute verdoppelt.
 
Der kontinuierliche Anstieg der Wetterextreme und die gleichlaufend nahezu stabile Anzahl geophysikalischer Ereignisse (z.B. Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche) lassen sich aus Sicht des Versicherers auf den Einfluss des Klimawandels zurückführen. Demnach sei klimawandelbedingt auch in der Zukunft mit einer Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Extremwetterereignissen zu rechnen.
 
Quellen: Münchner Rück (2013): Schadensbilanz zu Naturkatastrophen in 2013. Präsentation: https://www.munichre.com/site/corporate/get/documents_E2091130995/mr/assetpool.shared/Documents/0_Corporate%20Website/6_Media%20Relations/Press%20Releases/2013/2013_10_21_app_en.pdf, sowie Pressemitteilung vom 21. Okt. 2013 https://www.munichre.com/de/media-relations/publications/press-releases/2013/2013-10-21-press-release/index.html (letzter Zugriff am 25. Aug. 2014).
 
 
''Der Klimawandel und sein Einfluss auf verschiedene Branchen''
 
“Zwei Dimensionen des Klimawandels. Der Klimawandel hat nicht nur eine natürlich-klimatische, sondern auch eine regulatorisch-marktwirtschaftliche Dimension. Letztere schließt staatliche Maßnahmen ein, die den Klimawandel und seine negativen Auswirkungen bekämpfen sollen. Diese Dimension beeinflusst die meisten Sektoren viel früher als die klimatisch-natürliche.
 
Energiewirtschaft steht besonders im Fokus der Politik. Erneuerbare Energien zählen zweifelsohne zu den Gewinnern des Klimawandels, da sie in den nächsten Jahren weiterhin von klimapolitisch motivierten Förderprogrammen profitieren. Dagegen werden fossile Energieträger durch staatliche Maßnahmen tendenziell verteuert. Der Erforschung und Entwicklung effizienterer und neuer Energietechnologien kommt künftig eine tragende Rolle zu.
 
Klimaeffekte in Land- und Forstwirtschaft besonders spürbar. Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse dürften wegen der höheren Nachfrage nach Bioenergien steigen. Eine Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und Energiepflanzen ist abzusehen. In höheren Breiten (z.B. Skandinavien) sind steigende Ernteerträge wahrscheinlich. In Ländern mit zunehmender Wasserknappheit (z.B. Spanien) verschlechtern sich die Bedingungen. Bewässerungslandwirtschaft und Gentechnologie gewinnen an Bedeutung.
 
Bauwirtschaft kann dauerhaft profitieren. Für die Bauwirtschaft und verwandte Sektoren liegen enorme Potenziale in der energetischen Sanierung von Gebäuden im Bestand. Die Beseitigung von Schäden nach extremen Wetterereignissen kann Sonderkonjunkturen auslösen.
 
Große Potentiale für Industriebranchen. Viele industrielle Wirtschaftzweige können einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner negativen Folgen leisten. Dazu zählen Maschinenbau (z.B. Klima-, Heizungs- und Lüftungstechnik, Bewässerungstechnologien) und Elektrotechnik (z.B. Energiesteuerungsanlagen, energieeffiziente Haushaltsgeräte). Sie verfügen über enorme Wachstumschancen und zählen daher zu den Gewinnern des Klimawandels. Auch Querschnittsbranchen wie die Chemieindustrie können profitieren. Die boomende Umwelttechnik wird noch mehr als bisher Arbeitsplätze schaffen. Die Autoindustrie steht vor großen Herausforderungen, hat aber die Chance, mit energieeffizienten Fahrzeugen international erfolgreich zu sein.
 
Nachfrageverschiebung im Dienstleistungssektor. Bei Dienstleistungen kommen auf die Verkehrswirtschaft stärkere staatliche Belastungen zu. Im Tourismussektor ist mit erheblichen regionalen und saisonalen Verschiebungen von Touristenströmen zu rechnen. Für die Finanzwirtschaft wird die Kalkulation von Risiken schwieriger, allerdings eröffnen sich vielfältige neue Geschäftsoptionen (z.B. nachhaltige Investments).
 
Quelle: Heymann Eric (2007): Klimawandel und Branchen: manche mögen’s heiß! Deutsche Bank Research, Aktuelle Themen 388, 4. Juni 2007.
 
 
 
'''Finanzmärkte, globale Wirtschaftskrisen und politische Systemwandel'''




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'''8. Web 2.0 und das Eigenleben der Geräte (‚Internet of Things‘)'''
'''Web 2.0 und das Eigenleben der Geräte (‚Internet of Things‘)'''
 
 
'''Neue Wohlstands-Indikatoren ersetzen das Bruttosozialprodukt'''
 




'''9. Neue Wohlstands-Indikatoren ersetzen das Bruttosozialprodukt'''


===Wie wollen wir wohnen?===  
===Wie wollen wir wohnen?===  




'''10. Trend zur Verstädterung auch in Vorarlberg?'''
'''Trend zur Verstädterung auch in Vorarlberg?'''
 


''Wandel der Stadtlandschaften''
''Wandel der Stadtlandschaften''
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'''11. Intelligente Haustechnik'''
'''Intelligente Haustechnik'''
 
 
'''Gated Communities - wohnen im Ghetto'''
 
 
'''Mikro- Appartements und Single-Haushalte'''
 
 
''Open City – veränderliche Wohnstrukturen''
 
„Wohnqualität wird in Zukunft nicht mehr über Größe und Ausstattung definiert, sondern über zusätzliche (Nutzungs-)Optionen und flexible Wohnmöglichkeiten, möglichst innerhalb von Häusern, Wohnanlagen und Quartieren. Die Wohnfläche wird – auch wegen der anhaltend hohen Mietpreise – tendenziell kleiner. Schon heute wird in vielen Single-Haushalten nur mehr selten die Küche benützt. Dafür wird unterwegs der Coffee to go getrunken, und gegessen wird ebenfalls zumeist außerhalb der vier Wände. Soll für Freunde einmal gekocht werden, so kann mancherorts schon eine (Gemeinschafts-)Küche mit allen Raffinessen gemietet werden. Für Familien mit Kindern bieten Spielräume ausreichende Bewegungsmöglichkeiten. Auch im Badezimmer kann Wohnfläche gespart werden: Statt der Badewanne wird der Beauty-Genuss dann im Day-Spa zelebriert. (…)
 
Kollaborative Räume folgen nicht dem Gedanken der Wohngemeinschaft (WG), sondern passen sich vielmehr an die jeweilige Lebenssituation an. Der private Bereich lässt sich im Idealfall ausweiten oder verkleinern. Mit dem „Modulbaukasten Wohnen“ kann dann nach Wunsch und Bedürfnis der Wohnraum situativ neu zusammengestellt und umgestaltet werden. Wohnen ist kein endgültiger Zustand mit fixer Ausstattung, sondern ein sich stetig wandelnder Prozess.“


Quelle: Wolf Helmut (2013): Collaborative Living – Zukunft des Wohnens, http://www.immobilien-redaktion.at/htm/acoll.htm, letzter Zugriff 6. Juni 2013.


'''12. Gated Communities - wohnen im Ghetto'''




'''13. Mikro- Appartements und Single-Haushalte'''


===Wie wollen wir einkaufen?===  
===Wie wollen wir einkaufen?===  


'''14. Bedeutungsgewinn der Commons (Sharing, Urban Gardening, Maker, Open Source…)'''
'''Bedeutungsgewinn der Commons (Sharing, Urban Gardening, Maker, Open Source…)'''




''Von privat zu privat''
''Von privat zu privat''


Die Privatbettenvermietung Airbnb vermittelt via Internet-Plattform private Übernachtungsgelegenheiten (im Gegensatz zum Couchsurfen gegen Geld) - Hotellerie und Gastgewerbe laufen Sturm, ähnlich wie bei 'Uber' (eine App, die private 'Taxi'Fahrten vermittelt oder Kleiderkreisel (Verkauf und Tausch gebrauchter Kleidung) sehen die kommerziellen Anbieter der Leistungen eine Konkurrenz. Es entsteht ein 'Zwittermarkt' zwischen kommerziellem Markt und privatem Tausch, der dezentral über das Internet organisiert wird und kleine, private Initiativen vereint. Im Falle der Privatbettenvermietung werden auch Kommunen aktiv, die ihre Bemühungen um Wohnraum-Schaffung (z.B. durch Verbot von Umwidmungen in Ferienwohnungen) konterkariert sehen bzw. um Steuereinnahmen aus dem Tourismussektor fürchten, und daher einschränkende Verordnungen erlassen.  
Die Privatbettenvermietung Airbnb vermittelt via Internet-Plattform private Übernachtungsgelegenheiten (im Gegensatz zum Couchsurfen gegen Geld) - Hotellerie und Gastgewerbe laufen Sturm, ähnlich wie bei 'Uber' (eine App, die private 'Taxi'Fahrten vermittelt oder Kleiderkreisel (Verkauf und Tausch gebrauchter Kleidung) sehen die kommerziellen Anbieter der Leistungen eine Konkurrenz. Es entsteht ein 'Zwittermarkt' zwischen kommerziellem Markt und privatem Tausch, der dezentral über das Internet organisiert wird und kleine, private Initiativen vereint. Im Falle der Privatbettenvermietung werden auch Kommunen aktiv, die ihre Bemühungen um Wohnraum-Schaffung (z.B. durch Verbot von Umwidmungen in Ferienwohnungen) konterkariert sehen bzw. um Steuereinnahmen aus dem Tourismussektor fürchten, und daher einschränkende Verordnungen erlassen.  
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'''15. Mensch – Maschine Interfaces'''
'''Mensch – Maschine Interfaces'''




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'''16. Knappheit an tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln'''
'''Knappheit an tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln'''




''Essbare Insekten''
''Essbare Insekten''
Für etwa 2 Mrd. Menschen gehören Insekten zur Ernährung, etwa 1.900 verschiedene Arten werden konsumiert, manche Insekten gelten als Delikatesse (z.B. Mopanewürmer im südlichen Afrika oder Eier der Weberameise in Südostasien). Insekten benötigen ca. 2 kg Futter zum Aufbau von 1 kg Körpermasse, Rinder benötigen dazu 8 kg. Im Gegensatz zur heutigen Fleischerzeugung können Insekten mit organischem Abfall ernährt werden. Ihre Zucht benötigt weniger Fläche, weniger Wasser, und setzt weniger Triebhausgase frei. Proteine und weitere Nährstoffe sind qualitativ hochwertig. Durch die einfache Zucht kann diese Ernährung auch von armen Menschen erzeugt werden.
Quelle: Halloran Afton, Vantomme Paul (2013): Der Beitrag von Insekten zu Nahrungssicherung, Lebensunterhalt und Umwelt, Food and Agriculture Organization of the United Nations. http://www.fao.org/docrep/018/i3264g/i3264g.pdf letzter Zugriff am 25. Aug. 2014)


Die Fa. Micronutis in Toulouse züchtet in großem Stil Insekten für den französischen Feinschmeckermarkt. 40 Grillen oder 160 Mehlwürmer ersetzen eine Portion Fleisch. Ihre Energiebilanz ist gut: 2 Gramm Futter ergeben 1 Gramm Insekt (beim Rind ergeben 8 Gramm Futter 1 Gramm Rindfleisch). Rechtlich gesehen gelten Insekten in der EU bisher nur in Belgien als Nahrung, dort wurden zehn Insektenarten offiziell als menschliche Nahrung deklariert (u.a. Wanderheuschrecke, Heimchen, Schwarzkäfer und Wachsmotte).  
Die Fa. Micronutis in Toulouse züchtet in großem Stil Insekten für den französischen Feinschmeckermarkt. 40 Grillen oder 160 Mehlwürmer ersetzen eine Portion Fleisch. Ihre Energiebilanz ist gut: 2 Gramm Futter ergeben 1 Gramm Insekt (beim Rind ergeben 8 Gramm Futter 1 Gramm Rindfleisch). Rechtlich gesehen gelten Insekten in der EU bisher nur in Belgien als Nahrung, dort wurden zehn Insektenarten offiziell als menschliche Nahrung deklariert (u.a. Wanderheuschrecke, Heimchen, Schwarzkäfer und Wachsmotte).  
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Die ECF Farmsystems GmbH entwickelt Aquaponik-Anlagen zur Kombination von Gemüse- und Fischzucht. Diese verbrauchen bei gleicher Erntemenge bis zu 70% weniger Fläche und 90% weniger Wasser sowie kaum Erntetechnik. Das Abwasser der Fische wird gefiltert, die Rückstände sowie das von den Fischen erzeugte Ammonium dienen als Biodünger für die Pflanzen. Das patentierte Verfahren dazu hat das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei entwickelt. Das Gemüse liefert mehrere Ernten im Jahr, die Barsche benötigen 9 Monate bis zur Schlachtreife.
Trechow Peter (2014): Der Barsch düngt die Gemüsebeilage, In: VDI-Nachrichten 10. Jan. 2014.


'''17. Artificial Food, Functional Food, Health Food'''


'''Artificial Food, Functional Food, Health Food'''


'''18. Fleisch aus dem 3D- Drucker'''
 
''Diagnostic Kitchen''
 
Konsumenten können ihre Ernährungsweise individuell und präzise beobachten. Dazu verhelfen ein verschluckbarer Sensor und eine Monitorwand. Sie zeigen an. was und wieviel man essen soll, um eine im Hinblick auf die Gesundheit optimale Ernährung zu gewährleisten. Die ‚Diagnostic Kitchen‘ ist ein Design-Konzept, für das es noch keine konkrete Anwendung gibt.
 
Quelle: Philipps (2008): Food. http://www.design.philips.com/about/design/designportfolio/design_futures/food.page, letzter Zugriff am 25. Aug. 2014)
 
 
''Erbgutbestimmte Ernährung''
Der Wechselwirkung zwischen Erbgut und Ernährung widmet sich ein Vortrag von Otto Knes vom Kreuzlinger Institut für Angewandte Biochemie (IABC). Das Unternehmen entwickelt anhand von Blut- und Speichelproben auf den Verbraucher individuell zugeschnittene Mikronährstoffpräparate, die beispielsweise bei auftretenden Lebensmittelallergien- und Unverträglichkeiten zum Einsatz kommen und den Stoffwechsel optimieren, was einen Schritt in Richtung personalisierter Ernährung markiert.
 
Quelle: Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft, BioLAGO e.V (2012): Die Lebensmittel der Zukunft – was essen wir morgen? Pressemitteilung vom 6. Juni 2012, http://www.ernaehrungswirtschaft.ch/documents/news/2012-06-06_pressemitteilung_die_lebensmittel_der_zukunft_-_was_essen_wir_morgen.pdf, letzter Zugriff am 25. Aug. 2014)
 
 
'''Fleisch aus dem 3D- Drucker'''




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Quelle: Trechow Peter (2012): Fleisch. Gedruckt in 3-D. In: taz. Die Tageszeitung, Ausgabe vom 25./26. Aug. 2012, S.3
Quelle: Trechow Peter (2012): Fleisch. Gedruckt in 3-D. In: taz. Die Tageszeitung, Ausgabe vom 25./26. Aug. 2012, S.3
Der italienische Nudelkonzern Barilla entwickelt zusammen mit einem  niederländischen Forschungsinstitut TNO der Technischen Universität Eindhoven einen 3-D-Drucker für Restaurants, mit dem verschiedene Nudelsorten in jeder beliebigen Form vor Ort produziert werden können. Der amerikanische Süßwaren-Konzern Hershey experimentiert mit Schokolade aus dem 3D-Drucker
Quelle: Hershey will künftig Schokolade drucken. In: manager magazin online 17. Januar 2014
'''Nanotechnologie'''
Nanotechnologie: Die winzigen Nanopartikel haben im Verhältnis zu ihrem Volumen eine sehr grosse Oberfläche und reagieren deswegen besonders gut. Allerdings sind sie so klein, dass sie auch durch Zellwände schlüpfen und sich in der Zelle anreichern können. Chemische Stoffe nehmen im Nanobereich plötzlich andere Eigenschaften an, die weitgehend unerforscht sind. Trotzdem sind Nanoteilchen bereits weit verbreitet: Sie verbessern die Lichtreflexion von Sonnenmilch, lassen Ketschup schneller fliessen und Gewürzsalz besser rieseln. Sie bilden schmutzabweisende und kratzfeste Oberflächen. Im medizinischen Bereich sind grosse Erwartungen an Nanoteilchen geknüpft. Aktuelle Forschungen beschäftigen sich mit Nanoteilchen, die Herz-Kreislauferkrankungen schon in der Frühphase erkennbar machen, die Medikamente schneller an ihren Wirkungsort bringen oder für ein besseres Knochenwachstum sorgen sollen, oder die Tumorzellen abtöten sollen.
Quelle: Philipp Brandstädter (2013): Der optimierte Mensch. In: taz vom 18-20. Mai 2013.


===Wie wollen wir uns fortbewegen?===  
===Wie wollen wir uns fortbewegen?===  




'''19. ‚Verschmelzung‘ von ÖV und IV, Leih-Mobilität'''
'''‚Verschmelzung‘ von ÖV und IV, Leih-Mobilität'''




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'''20. Private Kleinflugzeuge, Helikopter, motorisierte Paragleiter…'''
'''Private Kleinflugzeuge, Helikopter, motorisierte Paragleiter…'''
 
 
'''Neue Antriebsysteme (solare Mobilität, Sprit aus Algen…)'''
 
Mikroalgen zur Erzeugung von Biotreibstoff werden schon in verschiedenen Versuchsanlagen gezüchtet. Die Algen haben einen Ölgehalt von 50%, wachsen in kurzer Zeit heran und können ganzjährig geerntet werden. Um den Treibstoffbedarf Europas komplett decken zu können, wäre allerdings eine Fläche von der Grösse Portugals notwendig, wie Wissenschaftler der Universität Wageningen errechneten.
 
„Algensprit als Zukunftsmodell“ (Schwäb. Zeitung vom 26. Nov. 2010)




'''21. Neue Antriebsysteme (solare Mobilität, Sprit aus Algen…)'''
'''Steigende oder sinkende Gütermobilität -> Welthandel'''




'''22. Steigende oder sinkende Gütermobilität -> Welthandel'''
'''Virtuelle Mobilität – Reisen im Cyberspace – Entmaterialisierung des Reiseerlebnisses'''




'''23. Virtuelle Mobilität – Reisen im Cyberspace – Entmaterialisierung des Reiseerlebnisses'''


===In welcher Landschaft wollen wir leben?===  
===In welcher Landschaft wollen wir leben?===




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'''24. Wandel der Arbeitswelt, Automatisierung, Wissens-basierte Ökonomie'''
'''Wandel der Arbeitswelt, Automatisierung, Wissens-basierte Ökonomie'''
 
 
'''Nischenproduktionen dank Internet und Mass Customisation (individualisierbare Produktion)'''
 


''Crowd-Investoren''


'''25. Nischenproduktionen dank Internet und Mass Customisation (individualisierbare Produktion)'''
Crowdfunding- Plattformen leben von ihren Honoraren (5-10% des gesammelten Geldes). Mit neuen Finanzierungsmodellen können sie nun auch Millionenbeträge einwerben, bisher galt aufgrund der ‚Wertpapierprospektpflicht‘ die Grenze von 100.000 € - darüber musste beim Bund als Finanzdienstleister ein teurer Prospekt genehmigt werden. Untersuchungen zeigen, dass die Investoren ziemlich blauäugig einsteigen und am Gewinn in der Regel wenig beteiligt sind.
 
Quelle: Trechow, Peter (2014): Crowd-Investoren können kaum reich werden. In: VDI-Nachrichten 10. Jan. 2014.




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'''26. Gut leben statt viel haben (gegen den Burnout)'''
'''Gut leben statt viel haben (gegen den Burnout)'''




'''27. Lokale Wirtschaftskreisläufe (Reparaturcafes, Tauschbörsen und Regionalwährungen)'''
'''Lokale Wirtschaftskreisläufe (Reparaturcafes, Tauschbörsen und Regionalwährungen)'''




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Quelle: Lena Müssigman (2014): Die Angst vor dem Gerät überwinden. In: taz vom 4./5. Jan. 2014.
Quelle: Lena Müssigman (2014): Die Angst vor dem Gerät überwinden. In: taz vom 4./5. Jan. 2014.


===Wie wollen wir zusammenleben?===
===Wie wollen wir zusammenleben?===
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'''30. Pflegenotstand, Pflegeroboter und ‚mechanische Diener‘'''
'''30. Pflegenotstand, Pflegeroboter und ‚mechanische Diener‘'''


== Zukunftsvorausschau - eine schwierige Aufgabe ==
== Zukunftsvorausschau - eine schwierige Aufgabe ==
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