Unsere Zukunft im Walgau: Unterschied zwischen den Versionen

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Der ökologische Fußabdruck zeigt, wie viel Ressourcen rechnerisch zur Verfügung stehen. Dabei werden Rohstoffe in Fläche umgerechnet, die gebraucht wird, diese zu gewinnen oder den Abfall zu verarbeiten. Österreich verbraucht ca. 4,9 x so viel Fläche, wie eigentlich zur Verfügung stünde.
Der ökologische Fußabdruck zeigt, wie viel Ressourcen rechnerisch zur Verfügung stehen. Dabei werden Rohstoffe in Fläche umgerechnet, die gebraucht wird, diese zu gewinnen oder den Abfall zu verarbeiten. Österreich verbraucht ca. 4,9 x so viel Fläche, wie eigentlich zur Verfügung stünde.
''Die 'Blue Economy'''
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!Projekt!! Kurzbeschreibung!! Entwickler!! geschaffene Arbeitsplätze
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|Nutzung von Schlachthof-||Madenzucht als Fisch- und||Pater Godfrey Nzamujo,||ca. 250
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|Abfällen (1986)||Hühnerfutter und zur||Songha Center,||Arbeitsplätze
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| ||Enzymproduktion||Porto Novo, Benin||
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|Protein aus Pulpe||Kaffeeabfälle zur Zucht von || Carmenza Jaramillo,|| ca. 10.000
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|(1992)||Shijtake-Pilzen, Reste als Tierfutter||Kolumbian. Zentrum für Kaffeeforschung||Arbeitsplätze
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|- || ||CENICAFÉ||
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|Blaualgen-Zucht in|| Spirula als Nahrungsergänzung,||Universidade do||ca. 100
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|Seewasser (1995/2007)||Biokraftstoffe (Ester)||Rio Grande do Sul||Arbeitsplätze
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|Integrierte Brauerei-||Kreislaufwirtschaft für Brauereien||Universität Namibia und||ca. 250
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|systeme (1995/2002)||Tierhaltung, Pilzanbau,||Namibian Breweries Ltd||Arbeitsplätze
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| ||Fischzucht, Biogaserzeugung||Jim Lueders (USA)||
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Quelle: Gunter Pauli (2000): The Blue Economy. Berlin: Konvergenta Publishing




'''3. Energie, Peak Oil, post-fossile Ökonomie'''
'''3. Energie, Peak Oil, post-fossile Ökonomie'''
90% des Erdöls wird als Energieträger verbraucht, als Treibstoff, zum Heizen und in der Industrie. Bei der ‚fraktionierten Destillation‘ wird bei der Erzeugung von Treibstoffen u.a. Naphta (Leichtbenzin) abgetrennt. Es ist der Grundstoff für 90% aller chemischen Produkte, die in Deutschland hergestellt werden: Plastikteile, Kleidung, Spielzeug, Baumaterialien, Kosmetikprodukte, Medikamente, Düngemittel… die Liste liesse sich nahezu beliebig fortsetzen.
Quelle: Rossbauer Maria (2010): Eine Droge für jedermann. In: taz vom 10. Juni 2010.




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'''5. BRICS- Staaten schaffen neue supra-nationale Institutionen'''
'''5. BRICS- Staaten schaffen neue supra-nationale Institutionen'''
Zwischen 17 und 36% der Luftverschmutzung in China ist auf die Produktion von Gütern für den Export zurückzuführen. Zwar wurde die Luftverschmutzung innerhalb der USA stark reduziert, jedoch ein Teil der in China erzeugten Schadstoffe gelangen bis an die Westküste der USA und sorgen dort für erhöhte Schadstoffwerte. Die Auslagerung der Verschmutzung im Zuge der Globalisierung ist also nur unvollständig gelungen.
Jintai Lin et al. (2014): China’s international trade and air pollution in the United States. PNAS Online Early Edition for the week of Jan 20-Jan 24, 2014. pnas.1312860111




'''6. Die Folgen des Klimawandels'''
'''6. Die Folgen des Klimawandels'''
''Schadensbilanz zu Naturkatastrophen in 2013''
Auf einem Branchentreffen der Versicherungsunternehmen am 21. Oktober 2013 in Baden-Baden hat die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft eine Schadensbilanz zu den europäischen Naturkatastrophen im Jahr 2013 vorgestellt. Nach ersten Schätzungen des Versicherers beliefen sich die Gesamtschäden in Europa in den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 auf rund 17 Milliarden Euro.
Laut der Bilanz des Rückversicherers seien 75 Prozent der Schäden auf Flutereignisse zurückzuführen. Das Schadensereignis mit dem bisher größten Ausmaß sei das Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland im Mai und Juni 2013 gewesen, welches Schäden in Höhe von 12 Milliarden Euro verursachte. Des Weiteren habe ein Hagelsturm in Deutschland Ende Juli 2013 zu Marktverlusten von 2,5 Milliarden Euro geführt. Demnach ist Deutschland innerhalb Europa das Land, das in 2013 bisher am stärksten von Naturkatastrophen betroffen war.
Darüber hinaus stellte die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft eine Analyse der Wetterkatastrophenstatistik vor. Diese zeigt, dass die Anzahl der meteorologischen (z.B. Stürme) und hydrologischen (z.B. Überflutungen, Massenbewegungen) Extremwetterereignisse seit 1980 kontinuierlich angestiegen ist: Weltweit habe sich zwischen 1980 und 2012 die Anzahl schwerer Unwetter nahezu verdreifacht. In Deutschland und Mitteleuropa habe sich die Anzahl von Hochwasserereignissen seit 1980 bis heute verdoppelt.
Der kontinuierliche Anstieg der Wetterextreme und die gleichlaufend nahezu stabile Anzahl geophysikalischer Ereignisse (z.B. Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche) lassen sich aus Sicht des Versicherers auf den Einfluss des Klimawandels zurückführen. Demnach sei klimawandelbedingt auch in der Zukunft mit einer Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Extremwetterereignissen zu rechnen.
Quellen: Münchner Rück (2013): Schadensbilanz zu Naturkatastrophen in 2013. Präsentation: https://www.munichre.com/site/corporate/get/documents_E2091130995/mr/assetpool.shared/Documents/0_Corporate%20Website/6_Media%20Relations/Press%20Releases/2013/2013_10_21_app_en.pdf, sowie Pressemitteilung vom 21. Okt. 2013 https://www.munichre.com/de/media-relations/publications/press-releases/2013/2013-10-21-press-release/index.html (letzter Zugriff am 25. Aug. 2014).
''Der Klimawandel und sein Einfluss auf verschiedene Branchen''
“Zwei Dimensionen des Klimawandels. Der Klimawandel hat nicht nur eine natürlich-klimatische, sondern auch eine regulatorisch-marktwirtschaftliche Dimension. Letztere schließt staatliche Maßnahmen ein, die den Klimawandel und seine negativen Auswirkungen bekämpfen sollen. Diese Dimension beeinflusst die meisten Sektoren viel früher als die klimatisch-natürliche.
Energiewirtschaft steht besonders im Fokus der Politik. Erneuerbare Energien zählen zweifelsohne zu den Gewinnern des Klimawandels, da sie in den nächsten Jahren weiterhin von klimapolitisch motivierten Förderprogrammen profitieren. Dagegen werden fossile Energieträger durch staatliche Maßnahmen tendenziell verteuert. Der Erforschung und Entwicklung effizienterer und neuer Energietechnologien kommt künftig eine tragende Rolle zu.
Klimaeffekte in Land- und Forstwirtschaft besonders spürbar. Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse dürften wegen der höheren Nachfrage nach Bioenergien steigen. Eine Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und Energiepflanzen ist abzusehen. In höheren Breiten (z.B. Skandinavien) sind steigende Ernteerträge wahrscheinlich. In Ländern mit zunehmender Wasserknappheit (z.B. Spanien) verschlechtern sich die Bedingungen. Bewässerungslandwirtschaft und Gentechnologie gewinnen an Bedeutung.
Bauwirtschaft kann dauerhaft profitieren. Für die Bauwirtschaft und verwandte Sektoren liegen enorme Potenziale in der energetischen Sanierung von Gebäuden im Bestand. Die Beseitigung von Schäden nach extremen Wetterereignissen kann Sonderkonjunkturen auslösen.
Große Potentiale für Industriebranchen. Viele industrielle Wirtschaftzweige können einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner negativen Folgen leisten. Dazu zählen Maschinenbau (z.B. Klima-, Heizungs- und Lüftungstechnik, Bewässerungstechnologien) und Elektrotechnik (z.B. Energiesteuerungsanlagen, energieeffiziente Haushaltsgeräte). Sie verfügen über enorme Wachstumschancen und zählen daher zu den Gewinnern des Klimawandels. Auch Querschnittsbranchen wie die Chemieindustrie können profitieren. Die boomende Umwelttechnik wird noch mehr als bisher Arbeitsplätze schaffen. Die Autoindustrie steht vor großen Herausforderungen, hat aber die Chance, mit energieeffizienten Fahrzeugen international erfolgreich zu sein.
Nachfrageverschiebung im Dienstleistungssektor. Bei Dienstleistungen kommen auf die Verkehrswirtschaft stärkere staatliche Belastungen zu. Im Tourismussektor ist mit erheblichen regionalen und saisonalen Verschiebungen von Touristenströmen zu rechnen. Für die Finanzwirtschaft wird die Kalkulation von Risiken schwieriger, allerdings eröffnen sich vielfältige neue Geschäftsoptionen (z.B. nachhaltige Investments).
Quelle: Heymann Eric (2007): Klimawandel und Branchen: manche mögen’s heiß! Deutsche Bank Research, Aktuelle Themen 388, 4. Juni 2007.




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