Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer

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"Beneficium und Kirche in Satteins gehören Andreas, dieser hat auch Grund in Schnifis und Schlins". ("In villa Sataginis beneficium Andreae clerici ecclesia. Decima de ipsa villa. Habet et in Senuuio et in Sclene ...") [1] Damit sind wir bei der ersten Nennung von Schnifis im rätischen Güterverzeichnis von 842 angelangt, die ebenso auch "Senobium" (820), "Senuvio" (842) und "Schnuvis" (1362) lautet. Allerdings ist nicht - wie Amann meint - [2] eine Eigenkirche in Schnifis erwähnt, sondern jene in Satteins mit dem Lehen des Andreas. Dennoch bleibt bestehen, dass stets jedem Kirchenneubau eine frühere Kapelle voranging; allerdings wissen wir auch hier nicht, wann diese Kapelle entstanden ist bzw. wann sie errichtet wurde. Sicher ist jedoch, dass die Kirchweihe von 1535 mit dem Ablassbrief von 1362 in enger Verbindung steht und das Patrozinium zum hl. Johann Baptist in Schnifis um die Mitte des 14. Jahrhundert indirekt bestätigt.

Die 1535 zum heiligen Johannes dem Täufer geweihte Kirche steht wahrscheinlich auf sehr altem "Vorgängergrund". Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach umgestaltet und erweitert; die letzte Erweiterung = Vergrößerung des Langhauses ist für 1817 dokumentiert. Der 27. Dezember 1971 war kein verspätetes Weihnachtsgeschenk: an diesem Nachmittag entstand im Chorraum ein Brand, der anschließend den gesamten Innenraum samt Chor, Orgel und Dachstuhl so verwüstete, dass der Wiederaufbau zum Neubau werden musste; nur der Turm blieb erhalten und wurde in die Neugestaltung - Architekt Hugo Purtscher - einfühlsam einbezogen. Das Langhaus besitzt jetzt einen offenen Dachstuhl, eine eingezogene Chorwand und große Rechteckfenster. Ein gemauertes Vorzeichen mit Kegeldach schließt die Westfassade; der Turm hat Flachbogenschallöffnungen und Rundbogenöffnungen in den vier Giebeln. Die Innengestaltung konnte nur wenig vom alten Bestand übernehmen: die barocke Nachbildung einer gotischen Pietà (~ 1450), den gotischen Taufstein, die Weihwasserbecken (Westfassade bez. 1692, Chor bez. 1719) sowie ein Kruzifixus im Chor (Ende 18. Jhdt.).

  1. Bündner Urkundenbuch I. Band 390 - 1199, Chur 1955, Seite 379
  2. Robert Amann in: Kurt Huber, Kirchen in Vorarlberg, Lustenau 2008, Seite 252