Meinung, Diskussion, Vision

Ergebnisse des Workshops "Wie wollen wir einkaufen?"

(in der Veranstaltungsreihe 'Zukunft Im Walgau' am 16. April 2013 in Röns)

3 Thesen zur Förderung eines nachhaltigen Konsums im Walgau

• Bewusstsein stärken über regionale Produkte durch alle Altersgruppen.

• Zentraler Auftritt der regionalen Produzenten, um Vielfalt aufzuzeigen (Märkte, Messen, neue Medien…).

• Die Regio tritt als Kontrollorgan auf und bietet Unterstützung, Beratung und Förderung für Produzenten und Konsumenten.

Stichworte aus der Diskussion:

Erwartungen an die Politik

• Regionalität – besonders ‚bio‘ – fördern, damit jeder (!!) Bioprodukte kaufen kann (ist oft für viele zu teuer).

• Regional, nicht nur bio.

• Regio soll unterstützen und kontrollieren.

• Anbauflächen erhalten! Keine zusätzlichen Betriebsflächen, denn sie bedeuten zusätzlichen Wohnraum, zusätzliche Infrastruktur (Kindi, Schulen, Spitäler, Altenheime, Wasserver- und entsorgung, etc.).

Umsetzungsschritte und konkrete Projekte

• Die Lädele werden nicht mehr werden, also muss der Konsument ohne Kosten zum nächsten Geschäft geführt werden – vormittags und nachmittags stündlich (Röns: nach Satteins und Schlins und retour) – eine gute nachbarschaftliche Beziehung sollte auch finanziell unterstützt werden.

• Verkaufsbus fährt in die entlegenen Regionen. Er führt auch regionale Lebensmittel und Produkte im Sortiment.

• Regionale Messen, Marktauftritte. Zentraler Auftritt der regionalen Produkte. Bessere Vermarktungsmöglichkeiten für regionale Produkte.

• Gutschein für regionale Produkte zum Kinderstart.

Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung

• Propagieren durch Inserate im Gemeindeblatt. Digitale Tafeln zu positiven Beispielen der nachhaltigen Erzeugung vor und nach dem Ortskern.

• VN Heimat: Porträts von Bauern, Produzenten von lokalen Produkten und Beiträge von Kunden.

• Bewusstmachen in der Öffentlichkeit: Medien, etc. (Regionalität ist kontrollierbar; bei den Industrie- Lebensmitteln weiß niemand, was drin ist.)

• Vielfalt aufzeigen.

• „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ – Vorbild in der Familie, Thema in Kindergarten und Grundschule. Bewusstsein auch sehr stark bei der Jugend wecken.

• Region Walgau soll Gedankenaustausch verfünffachen.

• Weißbuch für Alterskategorien (z.B. 50plus) herstellen.

Sonstige Themen

• „Was mir gut tut, tut auch der Region gut.“ Nur kaufen, was 15 Jahre bestehen wird = nachhaltig.

• Unsere Nahversorgung wird in der EU weitersterben.

2 Thesen zur Förderung der Nahversorgung im Walgau

• Erweitertes Angebot beim Nahversorger: z.B. Produkte aus dem Handwerk, Dienstleistungen / Regionale Produkte, Gemeinschaftshaus / Seniorenwohnungen / Spielgruppen

• Politische Basis sollte eine verbindliche Vereinbarung über Förderungen (Abgeltung) und Finanzierung, Inhalte und Abläufe sein – von der Regio initiiert und gesteuert.

Stichworte aus der Diskussion:

Erwartungen an die Politik

• Nahversorgung im Quartier stärken, Einzugsgebiet sollte zu 50% im Quartier liegen.

• Nahversorger lokal regeln, Regionalversorger gemeinsam in der Region mit dem Land.

• Nahversorgungsstrategie erarbeiten.

• Gemeinden sollten Freiflächen und Leerräume kleinen lokalen Anbietern als Förderung – gestützt vom Land – zur Verfügung stellen.

• Gemeinden sollen mehr Gratis- Inserate für Nahversorger in den Gemeindeblättern schalten.

• Strukturförderungen des Landes sollten zweckgebunden der gezielten Nahversorgung zufließen, anstatt damit nur überteuerte Wartehäuschen o.ä. zu finanzieren.

• Politische Basis sollte eine verbindliche Vereinbarung über Förderung und Finanzierung, Inhalte und Abläufe sein, die von der Regio initiiert und von zentraler Stelle gesteuert und begleitet wird.

• Politisches Umdenken bezüglich EKZ zur Nahversorgung (EKZ zahlt die Nahversorgungs-förderung).

• Förderungen für Nahversorger.

• Gemeinde übernimmt Verantwortung!

• Verhältnis der Förderung von Zufahrtsstraßen zu EKZ im Verhältnis zur Förderung der kleinen Nahversorgungsläden.


Angebote von Nahversorgern

• Neben Lebensmitteln usw. sollten auch soziale Leistungen, handwerkliche regionale Produkte und Dienstleistungen angeboten werden.

• Auch andere Produzenten (nicht nur Landwirte) für innovative Produkte suchen.

• Wichtig ist die Breite des Angebotes und die Lage im Dorf: Lebensmittel, Bank/Post, ärztliche Versorgung (1x/Woche), Kommunikation / Café, regionale Produkte (auch Nicht- Lebensmittel), handwerkliche Produkte, evtl. Kombination mit Wohnen im Alter.

• 1 x pro Woche kommt der Friseur (und diverse andere Dienstleistungen anbieten)

• Lokale Produkte sollten regional gemeinsam beworben und abgestimmt verkauft werden. Angebotene Produktgruppen aufeinander abstimmen, damit ein breites Angebot und keine Einseitigkeit entsteht.

• Gemeinschaftshaus: Lebensmittelgeschäft / Handwerk, Café, Seniorenwohnungen, Startwohnung usw.

• Soziale Kontakte, Freundlichkeit. Sozialer Treffpunkt im Lädele.


Anbindung / Verkehr

• Parkgebühren beim Einkauf in Nahversorgungsläden gutschreiben, damit den EKZs eines ihrer wichtigsten Argumente relativiert wird.

• Leichte Zufahrt und gute Anbindung zu den regionalen Anbietern; Busfahrpläne und Fahrstrecken auf die zu generierende Nahversorger- Route abstimmen.


Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung

• Einkaufen sollte im Ort praktiziert werden, gemeinsamer Markt = Dorfmitte.

• Aktionstage organisieren, an denen Besucher von Betrieb zu Betrieb geführt und durch Programme und Gewinnspiele zum Besuch animiert werden.

• In den Schulen Produkte aus der Region (z.B. ‚Landwirt um’s Eck‘) näherbringen, weiters den ‚Spaß am Einkaufen‘ in einem kleinen Nahversorger zeigen.

• Bewusstseinsbildung der Bevölkerung, insb. junge Familien, bezüglich sozialer Werte der Nahversorgung und Regionalität.

• Jugend / junge Familien – wie können sie erreicht werden? Kindergarten und Volksschule einbinden.

• Sensibilisierung für Qualität, nicht Quantität (nicht die Menge macht es…) – Konsumenten fordern regionale Produkte ein.

• Bewusstsein für regionale Produkte über Preis (Qualität).

• ökologischer Fußabdruck: vermehrt den Konsumenten aufzeigen.


Sonstige Themen

• Lebensmittelproduktion – es ist als Nicht- Landwirt kaum möglich, passende Grundstücke zu erwerben.

3 Thesen zur Rolle der Landwirtschaft und der regionalen Produkte im Walgau

• Die Region muss die Ressourcen (Grund/Boden) für die Zukunft absichern.

• Förderung der Direktvermarktung regionaler Produkte.

• Bewusstsein schaffen, dass Lebensmittel etwas WERT sind.


Stichworte aus der Diskussion:

Forderungen an die Politik:

• Grund und Boden absichern, damit wieder mehr Gemüse / Obst angebaut werden kann.


Umsetzungsschritte und konkrete Projekte

• Solidarische Landwirtschaft: Konsument bezahlt monatlichen Beitrag, wird dafür mit Produkten beliefert.

• Gemeinschaftsgärten.

• Nahversorgung: Obstkultur, Gemüsekultur.

• Veredelung / Portionierung von Produkten (Haushaltsmenge).

• Umschlagplatz für regionale Produkte und Direktvermarktung – vom Produzent zum Kunden.

• Vermarktung: Bestellung im Internet und Zustellung (mehrere Betriebe machen eine Kiste).

• Mit kleinen Schritten beginnen: mehr Marktstände werden gewünscht in den Orten – dann in Richtung Markthalle gehen.

• Eine Markthalle verwirklichen, damit einzelne oder Gruppen ihre Produkte anbieten können.


Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung

• Vision: Öko-Region – Permakulturregion.

• Wertigkeit regionaler Lebensmittel aufzeigen.

• „Regionale“ Marketingstrategie.

3 Thesen zur Rolle des Einkaufszentrums Bludenz / Bürs für den Walgau

Die Stellungnahme des Frauenbeirats zur Diskussion um Nahversorgung und Einkaufen

Themen der Regionalentwicklung, die von der Walgaukonferenz und dem Walgauforum als wichtig benannt wurden

  • Nahversorgung Sicherung: Teilweise in Planung/Bearbeitung. Verein gegründet. Verein Nahversorgung, lfd. Erweiterung. Wichtig!
  • Bewusstseinsbildung für Nahversorgung, in Kleingemeinden ausbauen und stärken, besondere Märkte, regionale Verarbeitungsbetriebe (Milch, Fleisch), Nahversorgung in Kleingemeinden gemeinsam lösen, Naherholung, Stellenwerte festlegen, Verbundenheit zur Region (Gesellschaft, Vereine), Nahversorgung Gasthäuser, Dorfgemeinschaften
  • Wirtshauskultur

überbordende Vorschriften. Wichtig, Gewerberecht!

Meinungen, die im Zuge von Veranstaltungen und Workshops oder in Einzelgesprächen geäußert wurden

  • Auch die Konzentration von Gewerbeflächen auf wenige interkommunale Gewerbegebiete bringt Probleme für die Nahversorgung. "Da hängt ja nicht nur der Geldfluss dran, sondern auch Bewegung und Leben. Die Gastronomie ist ja auch von den Arbeitern abhängig."
  • „Mineralwasser" für die Region

Ideen für weitere Maßnahmen

  • Handwerk und Nahversorgung – Projektvorschlag Walgauforum (23 P.)
  • Verbesserung der Nahversorgung in der Gastronomie – Projektvorschlag Walgauforum (13 P.)
  • Kochkurs wie z.B. „Muntafuner Koscht“
  • Über die vielen alten Gasthäuser, die es im Walgau nicht mehr gibt, sollte man nachdenken (und in Archiven graben), das gäbe auch einiges für ein tolles Walgaubuch her!
Zurück zur Seite „Nahversorgung im Walgau“.