Diebschlössle Lorüns: Unterschied zwischen den Versionen

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Das ''"Diebschlössle"'' - auch ''"Lorünser Schlössle"'' genannt - liegt am westlichen Ausläufer des Lorünser Schlosskopfes (Davennastock) auf etwa 830 m Höhe nordöstlich oberhalb Lorüns; diese Anlagen befinden sich jedoch fast zur Gänze auf dem Gemeindegebiet von Stallehr. Die archäologischen Grabungen 2001/2003 ergaben, dass es sich bei diesen Bauresten zwar um eine mittelalterliche Anlage aus der Zeit um 1300 handelt, die aber offensichtlich nicht fertiggestellt und daher auch nicht als Burg genutzt wurde. Damit war auch die Frage nach einer ''"Burg Montafon"'' beendet.  
Das ''"Diebschlössle"'' - auch ''"Lorünser Schlössle"'' genannt - liegt am westlichen Ausläufer des Lorünser Schlosskopfes (Davennastock) auf 776 m Höhe nordöstlich oberhalb Lorüns; diese Anlagen befinden sich jedoch fast zur Gänze auf dem Gemeindegebiet von Stallehr. Die archäologischen Grabungen 2001/2003 ergaben, dass es sich bei diesen Bauresten zwar um eine mittelalterliche Anlage aus der Zeit um 1300 handelt, die aber offensichtlich nicht fertiggestellt und daher auch nicht als Burg genutzt wurde. Damit war auch die Frage nach einer ''"Burg Montafon"'' beendet.  
Das auf drei deutlich erkennbare Mauerreste beschränkte Grabungsziel war jedoch insoferne erfolgreich, als die untersten Lagen bronzezeitliche Funde enthielten, die in die mittlere Bronzezeit der Inneralpinen Bronzezeitkultur datieren. Spätbronzezeitliche Funde weisen auf einige Vertreter der Laugen-Melaun-Kultur hin, während Fritzener und Schneller-Ware eine früh-laténezeitliche Nutzung signalisieren. <ref> Karsten Wink, Ausgrabungen im Montafon, Diebschlössle und Valkastiel in: Montafoner Schriftenreihe 14/2005, Seite 47 ff </ref> Damit ist der Bereich des Diebschlössle zwar nicht als mittelalterliche Burg, sondern viel mehr als bronzeitlicher Siedlungsplatz ausgewiesen.<references>
Das auf drei deutlich erkennbare Mauerreste beschränkte Grabungsziel war jedoch insoferne erfolgreich, als die untersten Lagen bronzezeitliche Funde enthielten, die in die mittlere Bronzezeit der Inneralpinen Bronzezeitkultur datieren. Spätbronzezeitliche Funde weisen auf einige Vertreter der Laugen-Melaun-Kultur hin, während Fritzener und Schneller-Ware eine früh-laténezeitliche Nutzung signalisieren. <ref> Karsten Wink, Ausgrabungen im Montafon, Diebschlössle und Valkastiel in: Montafoner Schriftenreihe 14/2005, Seite 47 ff </ref> Damit ist der Bereich des Diebschlössle zwar nicht als mittelalterliche Burg, sondern viel mehr als bronzeitlicher Siedlungsplatz ausgewiesen.<references>

Version vom 9. März 2010, 13:53 Uhr

Das "Diebschlössle" - auch "Lorünser Schlössle" genannt - liegt am westlichen Ausläufer des Lorünser Schlosskopfes (Davennastock) auf 776 m Höhe nordöstlich oberhalb Lorüns; diese Anlagen befinden sich jedoch fast zur Gänze auf dem Gemeindegebiet von Stallehr. Die archäologischen Grabungen 2001/2003 ergaben, dass es sich bei diesen Bauresten zwar um eine mittelalterliche Anlage aus der Zeit um 1300 handelt, die aber offensichtlich nicht fertiggestellt und daher auch nicht als Burg genutzt wurde. Damit war auch die Frage nach einer "Burg Montafon" beendet. Das auf drei deutlich erkennbare Mauerreste beschränkte Grabungsziel war jedoch insoferne erfolgreich, als die untersten Lagen bronzezeitliche Funde enthielten, die in die mittlere Bronzezeit der Inneralpinen Bronzezeitkultur datieren. Spätbronzezeitliche Funde weisen auf einige Vertreter der Laugen-Melaun-Kultur hin, während Fritzener und Schneller-Ware eine früh-laténezeitliche Nutzung signalisieren. [1] Damit ist der Bereich des Diebschlössle zwar nicht als mittelalterliche Burg, sondern viel mehr als bronzeitlicher Siedlungsplatz ausgewiesen.<references>

  1. Karsten Wink, Ausgrabungen im Montafon, Diebschlössle und Valkastiel in: Montafoner Schriftenreihe 14/2005, Seite 47 ff