Alte Kirchen und Kapellen: Unterschied zwischen den Versionen
Alte Kirchen und Kapellen (Quelltext anzeigen)
Version vom 13. April 2010, 07:02 Uhr
, vor 14 Jahrenkeine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
Die nachstehend angeführten Plätze (villae) stehen im rätischen Güterverzeichnis, haben jedoch keine ausgewiesene Kirche (ecclesia). | Die nachstehend angeführten Plätze (villae) stehen im rätischen Güterverzeichnis, haben jedoch keine ausgewiesene Kirche (ecclesia). | ||
* Frastinas ''(Frastanz)'' bezeichnet ein Lehen (beneficium) | |||
* Nezudere ''(Nüziders)'' nennt einen Königshof (curtis dominica), | * Nezudere ''(Nüziders)'' nennt einen Königshof (curtis dominica), | ||
* Sagauuio ''(Göfis)'' bezeichnet ein königliches Lehen (beneficium). | * Sagauuio ''(Göfis)'' bezeichnet ein königliches Lehen (beneficium). | ||
Nüziders und Göfis sind offensichtlich mit Eigenkirchen ausgestattet. So ist der Walgau des frühen Mittelalters nicht nur bestens mit Kirchen "bestückt", sondern als regionaler Sakralraum auch ausgezeichnet dokumentiert. | Frastanz, Nüziders und Göfis sind offensichtlich mit Eigenkirchen ausgestattet. So ist der Walgau des frühen Mittelalters nicht nur bestens mit Kirchen "bestückt", sondern als regionaler Sakralraum auch ausgezeichnet dokumentiert. | ||
Heute "füllen" beinahe zahllose Sakralbauten den Walgau zwischen Feldkirch und Bludenz. Mit dem Untertitel "Alte Kirchen und Kapellen" wird irgendwie eine Grenze gezogen, die zwischen "historisch ziemlich oder sehr alt" pendelt, ohne dass damit bereits eine exakte Aussage über ihr "Alter" gemacht werden kann bzw gemacht wird. Ein romanischer oder gotischer Sakralbau wird unbestritten zu den alten Objekten zählen müssen; bei den Barockbauten wird es doch schon etwas schwierig: da haben wir vom Frühbarock bis hin zum Spätbarock eine nicht unbedeutende Auswahl an "Altmöglichkeiten". Bleiben wir ganz konsequent beim Frühbarock als "noch alt", dann kann beispielsweise die Jakobskirche in Bludesch (genauer: Pfarrkirche zum Hl. Jakobus d.Ä.) des Bregenzerwälder Barockbaumeisterschulegründers Michael Beer noch gut mithalten. Danach wird es bereits schwieriger: wählen wir den Spätbarock als "nicht-mehr-alt" im Sinne dieser Darstellungen, dann fällt die xxx Kirche / Kapelle aus dieser Zielgruppe heraus. So kristallisiert sich das 17. Jahrhundert als "alte Kirchenzeit", während nach dieser Zäsur sich die auch nicht mehr gerade jugendlichen Sakralbauwerke einer xxx Kapelle / Kirche aus der Alt-Theorie ausgestoßen fühlen müssen. So wird das 18. Jahrhundert mit Klassizismus und Josefinismus vielleicht eine Art kirchlicher Übergangsarchitektur, die "Altes" und "Neues" im Sinne dieser Beschreibungen trennt. | Heute "füllen" beinahe zahllose Sakralbauten den Walgau zwischen Feldkirch und Bludenz. Mit dem Untertitel "Alte Kirchen und Kapellen" wird irgendwie eine Grenze gezogen, die zwischen "historisch ziemlich oder sehr alt" pendelt, ohne dass damit bereits eine exakte Aussage über ihr "Alter" gemacht werden kann bzw gemacht wird. Ein romanischer oder gotischer Sakralbau wird unbestritten zu den alten Objekten zählen müssen; bei den Barockbauten wird es doch schon etwas schwierig: da haben wir vom Frühbarock bis hin zum Spätbarock eine nicht unbedeutende Auswahl an "Altmöglichkeiten". Bleiben wir ganz konsequent beim Frühbarock als "noch alt", dann kann beispielsweise die Jakobskirche in Bludesch (genauer: Pfarrkirche zum Hl. Jakobus d.Ä.) des Bregenzerwälder Barockbaumeisterschulegründers Michael Beer noch gut mithalten. Danach wird es bereits schwieriger: wählen wir den Spätbarock als "nicht-mehr-alt" im Sinne dieser Darstellungen, dann fällt die xxx Kirche / Kapelle aus dieser Zielgruppe heraus. So kristallisiert sich das 17. Jahrhundert als "alte Kirchenzeit", während nach dieser Zäsur sich die auch nicht mehr gerade jugendlichen Sakralbauwerke einer xxx Kapelle / Kirche aus der Alt-Theorie ausgestoßen fühlen müssen. So wird das 18. Jahrhundert mit Klassizismus und Josefinismus vielleicht eine Art kirchlicher Übergangsarchitektur, die "Altes" und "Neues" im Sinne dieser Beschreibungen trennt. |