Filialkirche Hl. Nikolaus in Bludesch-Zitz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Nikolauskirche an der den Hangfuß entlang führenden alten Landstrasse nach Thüringen liegt im Ortsteil Zitz von Bludesch: dieses ''Zitz'' ist das ''Cise villa'' im Rätischen Güterverzeichnis. Der Ortsname ''Zitz'' erscheint 842 zum ersten Mal; er findet sich später in verschiedenen Flurbezeichnungen und Besitzernamen wieder: 1322 einen ''Cuon von Zits,'' 1422 einen ''St. Gerolder Weingarten'' (St Gerold Wingart Zizer) oder 1514 einfach den Sytzer. Der Name ist längst nicht mehr gebräuchlich, doch ist er '''im Begriff "St. Nikolauskirche in Zitz" in die Kulturgeschichte eingegangen.'''  
Die Nikolauskirche an der den Hangfuß entlang führenden alten Landstrasse nach Thüringen liegt im Ortsteil Zitz von Bludesch: dieses ''Zitz'' ist das ''Cise villa'' im Rätischen Güterverzeichnis. Der Ortsname ''Zitz'' erscheint 842 zum ersten Mal; er findet sich später in verschiedenen Flurbezeichnungen und Besitzernamen wieder: 1322 einen ''Cuon von Zits,'' 1422 einen ''St. Gerolder Weingarten'' (St Gerold Wingart Zizer) oder 1514 einfach den Sytzer. Der Name ist längst nicht mehr gebräuchlich, doch ist er '''im Begriff "St. Nikolauskirche in Zitz" in die Kulturgeschichte eingegangen.'''  


Die '''Baugeschichte''' der Nikolauskirche ist nicht leicht durchschaubar: es gibt die einzige - kurze und leider nicht dokumentierte - Grabung von 1966, die im Betraum eine '''Flügelmauer''' zutage gebracht hat. Davor liegt 1948/50 die '''Freilegung der um 1330 datierten Fresken''', danach die '''mißglückte Turmrestaurierung''' von 1990/91. Erst die umfangreichen Trockenlegungs- und Restaurierungsarbeiten der Jahre 2002 bis 2007 bringt viel Licht in das Dunkel der Baugeschichte <ref> Peter Berzobohaty / Tom Organ, Untersuchungsbericht 1998 (zit. Berzo) </ref> aber trotzdem noch keine archäologische Klärung über die ältesten Fundamente der Nikolauskirche. Vorromanischer Wandputz weist zumindest in das 7./8. Jahrhundert; in eine noch ältere, antike Bautradition weisen zwei Schuh breite, in Lehmverband mit Rollkieseln bestehende Fundamente <ref> Sydow 1990, Seite 12 </ref> die allerdings (noch) nicht ergraben wurden. Ein Vergleich mit St. Mauritius in Nenzing gestattet durchaus die Möglichkeit, dass die Nikolauskirche in ihrem Ursprung bzw Fundamenten zumindest gleich alt, wenn nicht noch älter ist, also in das 5. Jahrhundert datiert. Das kann jedoch nur die Synthese von Archäologie und Geschichte nachweisen.  
Die '''Baugeschichte''' der Nikolauskirche ist nicht leicht durchschaubar: es gibt die einzige - kurze und leider nicht dokumentierte - Grabung von 1966, die im Betraum eine '''Flügelmauer''' zutage gebracht hat. Davor liegt 1948/50 die '''Freilegung der um 1330 datierten Fresken''', danach die '''mißglückte Turmrestaurierung''' von 1990/91. Erst die umfangreichen Trockenlegungs- und Restaurierungsarbeiten der Jahre 2002 bis 2007 bringt viel Licht in das Dunkel der Baugeschichte <ref> Peter Berzobohaty / Tom Organ, Untersuchungsbericht 1998 </ref> aber trotzdem noch keine archäologische Klärung über die ältesten Fundamente der Nikolauskirche. Vorromanischer Wandputz weist zumindest in das 7./8. Jahrhundert; in eine noch ältere, antike Bautradition weisen zwei Schuh breite, in Lehmverband mit Rollkieseln bestehende Fundamente <ref> Sydow 1990, Kirchenarchäologie in Tirol und Vorarlberg, Horn 2001, Seite 12 </ref> die allerdings (noch) nicht ergraben wurden. Ein Vergleich mit St. Mauritius in Nenzing gestattet durchaus die Möglichkeit, dass die Nikolauskirche in ihrem Ursprung bzw Fundamenten zumindest gleich alt, wenn nicht noch älter ist, also in das 5. Jahrhundert datiert. Das kann jedoch nur die Synthese von Archäologie und Geschichte nachweisen.  


Die Kirche besteht bis um etwa 1500 aus dem Langhaus (11,50 m x 9,50 m) mit einer östlich angesetzten kalottengewölbten Rundapsis; von der romanischen Flachdecke „mit ihren gewaltigen Pfosten“ ist nur der Abdruck einer Putzgrenze an der Westwand zu sehen; diese Flachdecke war nicht an der Dachkonstruktion aufgehängt, sondern wurde von Pfeilern getragen. Das Satteldach war wesentlich flacher und wurde um 1630 im Zuge der Errichtung der Holztonnendecke erhöht.  
Die Kirche besteht bis um etwa 1500 aus dem Langhaus (11,50 m x 9,50 m) mit einer östlich angesetzten kalottengewölbten Rundapsis; von der romanischen Flachdecke „mit ihren gewaltigen Pfosten“ ist nur der Abdruck einer Putzgrenze an der Westwand zu sehen; diese Flachdecke war nicht an der Dachkonstruktion aufgehängt, sondern wurde von Pfeilern getragen. Das Satteldach war wesentlich flacher und wurde um 1630 im Zuge der Errichtung der Holztonnendecke erhöht.  
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