Eine Suche nach Identität und Geschichtsbewusstsein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Dezember 2013, 15:26 Uhr
, vor 10 Jahren→Italienischsprachige Gastarbeiter vor 1918 - „Welschtiroler“
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(Lit.: Feurstein. Getzner. Klein. Welte. Werkowitsch) | (Lit.: Feurstein. Getzner. Klein. Welte. Werkowitsch) | ||
= Italienischsprachige Gastarbeiter vor 1918 | = Italienischsprachige Gastarbeiter vor 1918, die „Welschtiroler“ = | ||
Vorarlberg erlebte im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen neuerlichen Wirtschaftsaufschwung. Produktionssteigerungen in der Textilindustrie und der Ausbau der Infrastruktur führten zu Arbeitskräftemangel. Billige Arbeitskräfte wurden aus dem Trentino, Teil der Habsburgermonarchie, angeworben. Sie kamen als Einzelpersonen und mit Familien ab 1870/71 mit Schwerpunkt nach Bürs. Ein Teil waren Saison-Wanderarbeiter mit hoher Migration, andere ließen sich ständig nieder. Männer arbeiteten hauptsächlich im Bahn- und Straßenbau, bei der Wildbach- und Flussverbauung. Ledige junge Frauen (16-22 J.) arbeiteten in den Textilbetrieben von Bürs, Thüringen, Nenzing und Frastanz. | Vorarlberg erlebte im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen neuerlichen Wirtschaftsaufschwung. Produktionssteigerungen in der Textilindustrie und der Ausbau der Infrastruktur führten zu Arbeitskräftemangel. Billige Arbeitskräfte wurden aus dem Trentino, Teil der Habsburgermonarchie, angeworben. Sie kamen als Einzelpersonen und mit Familien ab 1870/71 mit Schwerpunkt nach Bürs. Ein Teil waren Saison-Wanderarbeiter mit hoher Migration, andere ließen sich ständig nieder. Männer arbeiteten hauptsächlich im Bahn- und Straßenbau, bei der Wildbach- und Flussverbauung. Ledige junge Frauen (16-22 J.) arbeiteten in den Textilbetrieben von Bürs, Thüringen, Nenzing und Frastanz. | ||
Im Walgau (außer Bludenz) lag im Jahr 1910 ihr Anteil, gemessen an sämtlichen Welschtirolern | Im Walgau (außer Bludenz) lag im Jahr 1910 ihr Anteil, gemessen an sämtlichen Welschtirolern, bei ca. 16%. Ihr Anteil an der Gesamt-Bevölkerung Vorarlbergs betrug 1910 ca. 6%. | ||
In manchen Gemeinden entstand ein bislang unbekanntes und „kulturfremdes“ Arbeiterproletariat. | In manchen Gemeinden entstand ein bislang unbekanntes und „kulturfremdes“ Arbeiterproletariat. | ||
Der Bludenzer Dichter Josef Wichner 1912: „ (…) was waren sie anders, als ein der Hölle entstiegenes Teufelsgesindel!?“ | |||
Der | Der Anteil an der Gemeindebevölkerung betrug 1900 in Bürs 32,6%, in Thüringen 25,6%, in Frastanz 9,5% und in Nenzing 8,8%. | ||
Als Arbeiterproletariat waren sie besitz- und rechtlos keine Gemeindebürger, ungebildet, unqualifiziert, sozial diskriminiert, nicht integriert, streikbereit. | |||
Noch heute erinnern Familiennamen in Nenzing wie Bettega, Bianchini, Campestrini, Caser, Dallabrida, Deportoli, Libardi, Lorenzin, Minatti, Pecoraro, Simoni, Sperandio, Steffani, Stroppa, Tomaselli und Valentiniotti an sie. | |||
(Lit.: Johler. Sutterlütti. Niederstätter C ) | |||
= Große Feriensiedlungen = | = Große Feriensiedlungen = |