Tostner Burg

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Auf der langgestreckten felsigen Anhöhe an der Nordostseite des Schellenberges steht ein mächtiger Rest vergangener Ritterherrlichkeit: die Burg Tosters. Ihre Anfänge datieren - wie die meisten der Walgauer Burgen - in die Mitte des 13. Jhdt. Die 1271 erstmals urkundlich erwähnte Burg bildete wohl ein starkes Vorwerk im "Streit der fehdelustigen Montfort-Feldkircher gegen ihre Rivalen, die stammesverwandten Werdenberger", [1] obwohl die nicht allzu große Burg keine besonderen Verteidigungsvoraussetzungen bot; ihre wohl einzigartige Fernsicht und die Möglichkeit einer intensiven Überwachung des Landstriches um den Egelsee waren ihr "Kapital". Der Bergfried mit 12 m x 13 m Außenmaß, einer Mauerstärke von 2,50 m und einer heute noch gegebenen Höhe von mehr als 23 m (6 Stockwerke) war für diesen Zweck ganz besonders geeignet. Balkenlöcher im 5. Stockwerk weisen auf einen umlaufenden Wehrgang hin. Zwischen 1343 und 1362 gab es Dauerstreitigkeiten derer von Tosters mit denen von Werdenberg-Heiligenberg, bis 1375 Rudolf IV., der Letzte seines Stammes, die Veste Tosters an Herzog Leopold III. von Österreich verkaufte. Damit herrschte zunächst "Ruhe im Hause Österreich", bis im Appenzellerkrieg 1405 die Burg Tosters von der Feldkirchern selbst niedergebrannt wurde. 1408 erstand zwar die Burg wiederum, indem sie bewohnbar eingerichtet wurde; ihre "Bedeutung für die Region war jedoch zu Ende und hörte wohl für immer auf." [2] Im Zuge verschiedener privater Pfandgeber (Pappus, Furtenbach, Jakob Jonas, Wolkenstein-Rodenegg) wechselte die Burg in den Folgejahren mehrmals den Besitzer (Fink, Schöch, Koch, Pfarrer Dr. Häusle), kam 1905 an den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand von Habsburg und 1914 wieder an Dr. Häusle. Ab der Mitte des 18. Jhdt. begann der Verfall der Burg; die Ringmauer samt dem halb aussen liegenden Palasmauerwerk verfiel. Vor der Jahrhundertwende war im Burghof eine Wirtshalle (Sommertrinkhalle) untergebracht, nachdem zuvor unter Dr. Häusle der Turm zeitweilig wieder besteigbar gemacht wurde. Der Bergfried wurde 1938/39 restauriert, weitere Sanierungen erfolgten 1974, 1980 sowie 2009.


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<references>

  1. Franz Josef Huber, Kleines Vorarlberger Burgenbuch o.J. Seite 72/73
  2. Andreas Ulmer, Die Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, Seite 158/159