Pfarrkirche Hl. Josef

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Bürserberg ist wie Brand eine Walsersiedlung, deren Bewohner sich durch Jahrhunderte darum bemühten, als "freie Walser oberhalb der Kapelle St. Wolfgang" zu Bürs nicht nur in Freiheiten wahren mußten, sondern auch im Kirchenverbund selbstständig zu werden. Die "Pranner" erhielten 1423 Kapelle und Friedhof (weil es nach Bürs zu weit war), die Bürserberger aber mußten recht lange darauf warten. Nicht einmal eine Kapelle stand im Dorf, erst 1711 erfahren wir von einer Kapelle, von der wir aber nicht wissen, ob sie tatsächlich auch einen Vorgänger hatte. Jedenfalls entstand 1719 eine Lokalkaplanei mit dem Wunsch nach einer richtigen Kirche. Eine solche kam jedoch teuer: 4000 Gulden Stiftungskapital, einen Pfarrhof mit Stall, Acker und Wiesen, ein Lehen mit 500 Gulden, dazu eine "geldlich gebührende Trennung" von der Mutterpfarre Bürs. Die "Berger" schafften das - mit vielen kleinen bis großzügigsten Spenden und mit einem unbeugsamen Willen. 1730 stand das Gotteshaus und wurde geweiht, 1736 erfolgte die Trennung von der Pfarre Bürs. Bereits 1781 wurde die Kirche vergrößert und der Chorraum erweitert; 1890 wurde das Langhaus verlängert, 1903 der Turm erhöht und mit einer Zwiebelkuppel versehen. 1953 und 1967 wurde innen restauriert und den liturgischen Änderungen des II. Vaticanums angepasst. 1975 wurde nochmals renoviert und 2005 Kirchplatz und Pfarrhauszugang neu gestaltet.

Das Langhaus mit eingezogenem Chor zeigt hohe Rundbogenfenster, die Giebelfassade niedrigere Flachbogenfenster über einem Vorhallenportikus mit den Figuren von Moses und Abraham. Der Nordturm zeigt eine Oktogon-Glockenstube mit Zwiebelhaube. Nordseitig steht die zweigeschossige Sakristei; das Langhaus besitzt eine tiefliegende Empore. Der Vier-Säulen-Aufbau des Hochaltars stammt aus 1779, der hl. Ulrich aus ~ 1740. Die Figuren an der Langhauswand stammen von Johann Ladner um 1735 /1740, der Taufstein bez. 1738. Der Kirchenraum hat so seine "Erstausstattung" in hohem Maße bewahrt.