Heidenburg Göfis

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Urgeschichtliche Höhensiedlung auf dem Plateau eines langgestreckten Felsriegels (724 m), welcher im Südwesten und im Nordosten in senkrechten Wänden nach Göfis hin abbricht; erste Grabungen um 1826, dann Douglaß 1861 und Hild 1939-1941/1947. Die Heidenburg war als prähistorische Befestigung seit der frühen Bronzezeit kontinuierlich bis in die → Latènezeit besiedelt; sie wurde neben Siedlungszwecken auch als Ort für kultische Handlungen genutzt. Dieser → Brandopferplatz der → Urnenfelderzeit bescherte ein immenses Fundaufkommen: eine quadratische Steinsetzung auf 16 m² Fläche (5 m x 3 m) bildete den Kern eines 40 cm mächtigen Scherbenhaufens von ca. 1000 Tongefäßen der älteren Urnenfelderkultur (Bronzezeit D und Hallstatt A). (Vonbank 2-19) Der Brandopferplatz gleicht Anlagen der Laugen-Melaun-Gruppe in Südtirol. (Probst 2-398) Die Keramiken zeigen - viel mehr als Bludenz - Beziehungen zum Gebiet der süddeutschen und ost-schweizerischen Urnenfelderkultur. (Vonbank 2-19) Ab etwa 260 n.Chr. diente die Heidenburg als befestigte Fluchtburg und wurde bis ins 4. Jhdt. n.Chr. aufgesucht: das ist durch Fundmünzen und Keramik nachgewiesen. (Vonbank 2-20)

Der Hochwindenkopf in Göfis ist ein kleiner Sporn über einer nach Nordwesten hin abfallenden Felswand; 1937 von Hild/Menghin untersucht: 132 m langer Wall aus Trockenmauerwerk unter einer starken Erdummantelung, mehrere Siedlungsphasen auf einer Fläche von 125 x 50 m. Der längs durchlaufende Felsgrat ermöglicht nur wenige freie, ebene Terrassen; es wurden keine Baustrukturen festgestellt. Es besteht Nachbarschaft bzw. Sichtverbindung zur Heidenburg/Göfis und zum Stadtschrofen/Feldkirch.