Montikel

Version vom 19. Februar 2010, 09:11 Uhr von Historia dgj (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Frühe Dauersiedlung am Westhang des Montikels in der flachen Mulde des Kleinen Exerzierplatzes mit kleinem Gräberfeld (5 Bestattungen) am Südwest-Rand der Mul…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Frühe Dauersiedlung am Westhang des Montikels in der flachen Mulde des Kleinen Exerzierplatzes mit kleinem Gräberfeld (5 Bestattungen) am Südwest-Rand der Mulde; es besteht deutliche Verwandtschaft mit den Flachgräbern der Nordtiroler Urnenfelderkultur: die Gräber sind seitlich durch Steinpackungen und oben durch einen Deckstein geschützt; Grabbeigaben sind nachgewiesen. Diese Siedlung ist offensichtlich einer Vermurung zum Opfer gefallen; sie zeigt eine 25 - 40 cm starke Überdeckung durch die Galgentobelmure. (Vonbank 2-17) Die vorgefundene Keramik der jüngeren Melaunerkultur war vergesellschaftet mit bemalter süddeutscher Hallstatt-C und Hallstatt-D Keramik; sie datiert in die Zeit zwischen 700 bis 500 v.Chr. (Vonbank 2-24) In Bludenz/Unterstein ist die bedeutendste Fundstelle latènezeitlichen Materials; das Fundgut stammt aus einer Abraumhalde und wurde bei Anlage eines spätrömischen Friedhofes auf dem Areal des Kleinen Exerzierplatzes über den Hang befördert, wo es sich in sekundärer Lagerung fand. Das Durcheinander der Schichten und die starke Massierung verschiedener Funde aus mehreren Zeitabschnitten ohne stratigraphische Gliederung machen die zeitliche Datierung schwierig. Mehrere Brandschichten und zahlreiche Eisenfunde (200 Waffen, Lanzenspitzen und Hellebardenäxte) sowie Arbeitsgeräte lassen den Fundort als ein Zentrum erzfördernder Rohstofflager und als Umschlagplatz des eisenverarbeitenden Bereiches im Walgau mit bedeutendem Absatz ansehen. (Vonbank 2-27)