Artenne Nenzing
Plattform für Kunst und Kultur im ländlichen Raum
Das Projekt ARTENNE beschäftigt sich mit der kleinbäuerlichen Vergangenheit der Region und versteht sich als Plattform für Auseinandersetzungen mit Kunst und Kultur im ländlichen Raum. Wichtig Ausstellungsprojekte waren “Strick, Badeanzug, Besamungsset. Nachruf auf die kleinbäuerliche Kultur” (2004), “Bergheimat” (2005), “Naturstimmen” (2006), “Bau-Substanz. Vom Umgang mit Tennen, Ställen, Bauernhäuser” (2006), “Gräser, Blumen, Blüten” (2007), “Vom Mangel zum Überfluss" (2008), "Sommerfrische im Himmel" (2009) und "Dora. Schöne neue Kuhstallwelt", welches sich mit der Rinderhaltung (2010) und "HAUS,STALL,GARTEN", das sich dem Umbruch in der Landwirtschaft im Walgau und der Hausgeschichte des Bauernhauses in der Kirchgasse (2011) beschäftigt.
Leitbild Artenne
Die ARTENNE versteht sich als Plattform für Auseinandersetzungen mit Kunst und Kultur im ländlichen Raum. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Kulturerbe und dessen Potential für die Zukunft in der Region zu stärken und einen Zugang zur zeitgenössischen Kunst und Kultur für die regionale Bevölkerung zu schaffen.
Verortung
Der Ort ist bereits Programm. Das alte Bauernhaus/die ARTENNE steht in Nenzing, das bis Ende des 19. Jahrhunderts von der Agrarwirtschaft bestimmt war. Das Gebäude ist baugeschichtlich von Bedeutung, es ist eines der größten und wenigen seiner Art, die im Walgau noch erhalten sind. Es zählt zu den Objekten in Nenzing, die von einer vergangenen bäuerlichen Kultur zeugen und im Gegensatz zu Aussiedlerhöfen ins Dorfleben integriert waren.
Ressourcen
Projekte werden orts- und regionalbezogen entwickelt und orientieren sich thematisch und inhaltlich an der ländlichen bzw. kleinbäuerlichen Kultur. Sie ist nicht im Sinne einer historisch-nostalgischen Inventarisierung zu verstehen, sondern als Ausgangspunkt, um die im Umbruch befindliche Region neu zu denken. Thematisch kann sich dabei der Bogen von der Architektur bis hin zur Ess- und Technikgeschichte spannen. Neben international tätigen KünstlerInnen, KulturwissenschaftlerInnen, Museumsfachleuten und Kulturinstitutionen wird auch die Zusammenarbeit mit lokalen ExpertInnen angestrebt, die mit ihrem lokalen Wissen den Regionalbezug herstellen. Dazu gehören auch regionale Produzenten (z.B. Sennereien, Alpgenossenschaften, Bauern). Ihr Wissen, ihre Erfahrungen, ihre Erinnerungen und privaten Sammlungen sollen in den jeweiligen Ausstellungsprojekten ihren Niederschlag finden.
Bildung
Die Ausstellungsprojekte verstehen sich als Bildung von Öffentlichkeit, wobei der Wissenstransfer auf Augenhöhe erfolgt. Lokale Experten werden in den Prozess eingebunden. Besucherorientierte Angebote für Erwachsene und Jugendliche im schulischen und außerschulischen Bereich werden entwickelt und themenbezogene Workshops und Projekte angeboten.
Sammeln
Das gesammelte Wissen wird digital erfasst, in Form von jährlichen Dokumentationen bzw. auf der Homepage veröffentlicht, Schlüssel-Objekte aus der jeweiligen Ausstellung werden archiviert.
Plattform
Neben dem jährlichen Ausstellungsfestival TENNEALE bietet die Artenne Nenzing Veranstaltern, Vereinen und Institutionen eine Plattform, ihre Themen und Inhalte präsentieren zu können. Das Tenn bildet aufgrund seines Raumangebotes ideale Voraussetzung für unterschiedlichste Projekte und Veranstaltungen – wie: Ausstellungen, Diskussionen, Konzerte, Installationen, Workshops, Theater, Lesungen und Filme.
Regionalentwicklungsprojekt Artenne
Das Leader-Programm Vorarlberg ist Teil der ländlichen Entwicklung Österreichs für den Zeitraum 2007-2013 (LE07-13). LEADER ist ein Querschnittsprogramm, welches die Umsetzung aller Schwerpunkte der ländlichen Entwicklung unterstützt. Das LES07-13 ist die Lokale Entwicklungsstrategie, die von der Regionalentwicklung zur Umsetzung des LEADER-Programms erarbeitet wurde. Das Projekt Artenne ist ein Leader Projekt.
Bauherrenpreis 2011
Die Artenne in Nenzing wird mit dem Bauherrenpreis 2011 der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs ausgezeichnet. Die Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs verleiht seit 1967 regelmäßig den ›Bauherrenpreis‹. Dieser Preis honoriert Persönlichkeiten oder Personenkreise, die sich als BauherrIn oder AuftraggeberIn und MentorIn für die Baukultur in besonderer Weise verdient gemacht haben. Insgesamt 123 in den vergangenen drei Jahren ausgeführte Bauten oder Freiraumgestaltungen aus Österreich wurden diesmal eingereicht. Pro Bundesland wurden mit Nominierungsjurien ein bis fünf Objekte ausgewählt. Aus 37 Nominierungen aus allen Bundesländern Österreichs, fast durchwegs hochklassige Beispiele, kürte die prominent besetzte Jury - Architektin Eva Rubin aus Klagenfurt, Architekt Jurij Sadar aus Ljubljana, Architekturkritiker Otto Kapfinger aus Wien - nach Besichtigungen und Interviews an Ort und Stelle jene fünf, die mit dem Bauherrenpreis 2011 ausgezeichnet werden.