Kapelle Oberes Bild (Muttersbergkapelle)

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Die Walsersiedlung Muttersberg zählte um 1600 insgesamt 14 bewohnte Häuser, das bedeutet eine Einwohnerzahl von nahezu 100 Personen. Die Kapelle ist so platziert, dass die Bewohner aller über Muttersberg verstreuten Teilparzellen ungefähr den gleich langen Weg abwärts zur Kapelle hatten. Das Errichtungsdatum ist nicht bekannt; unter der Annahme, dass der spätgotische Flügelaltar um 1500 bereits in dieser Kapelle stand, ist ein Zeitraum für die Errichtung um die Mitte des 15. Jahrhunderts durchaus denkbar.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts fanden in der Kapelle beim "Oberen Bild" keine Gottesdienste mehr statt, sodass das Objekt zu verwahrlosen drohte. Der als "Muttersberg-Altar" bezeichnete spätgotische Flügelaltar von ~ 1500 wurde 1923 vom damaligen "Nüziger Pfarrer" P. Adelhelm Zumbühl (1872 - 1961) in einer umstrittenen "Leihform" dem Bludenzer Heimatmuseum als Leihgabe übergeben; die Stadt Bludenz behauptet einen Kaufvertrag, kann einen solchen aber nicht vorlegen.

Seit der Verbesserung bzw. Renovierung 1960 befindet sich die Kapelle wieder in einem sehr guten baulichen Zustand. Der Altar (derzeit im Stadtmuseum Bludenz) trägt die Schreinfiguren Hll. Benedikt und Antonius, auf den Flügelinnenseiten Reliefs der Hll. Katharina und Barbara und auf den Aussenseiten Gemälde der Hll. Sebastian und Johannes Evangelist. Nach Meinung Nüziders sollte der Altar wieder in das (nie verlassene) Eigentum der Pfarre Nüziders gehen und seinen Platz in der renovierten und trocken gelegten St. Vinerkirche finden.

Die renovierte Muttersbergkapelle ist nicht denkmalgeschützt.