Burg Bludenz = Gayenhofen
Die erste Burganlage wurde von den Grafen von Werdenberg zwischen 1222 und 1245 errichtet. Sie bestand aus Bergfried, Palas und polygonaler Ringmauer auf der Anhöhe ob Bludenz zwischen der Laurentiuskirche und dem heutigen Schloßhotel: das ist jener Platz, den das nachbenannte Schloß Gayenhofen einnimmt. 1265 erfolgte die Gründung der Stadt Bludenz; 1274 wurde ihr das Stadtrecht verliehen. Von 1377 bis 1418 war Burg Bludenz die Wohnburg von Graf Albrecht von Werdenberg-Heiligenberg. 1420 kam die damalige Grafschaft Bludenz zu Habsburg/Österreich. 1444 und 1491 wurde die Burg durch einen Brand zerstört, aber in den Folgejahren wieder aufgebaut. Der Stadtbrand von 1638 wie der Stadtbrand von 1682 verschonte die höher gelegene Burg Bludenz. 1745 wurde sie für die Errichtung von Schloß Gayenhofen zum größten Teil abgebrochen. Damit die Burg Bludenz Geschichte.
Der auf dem gleichen Gelände zwischen 1745 und 1752 neu errichtete Baukomplex brachte unter Einbeziehung des mittelalterlichen Palas ein geschlossenes rechteckiges Geviert mit einem Innenhof: eine mittig angelegte Zufahrt (Torflügel) mit Doppeltoren als Durchfahrt in den Innenhof und einem südseitig zentral eingesetzten und von vier Pfeilern getragenen Empfangsraum (Zentralraum) mit Durchgang zur Terrasse. Somit bildete die übernommene alte Substanz den nordwestlichen Teil des Objektes, welches durch zwei unterschiedlich breite, Nord-Süd-verlaufende Verbindungsbauten ein durchaus harmonisches Geviert signalisierte: die Grundkonzeption des neuen Schlosses. Mehr als 200 Jahre später wurde 1960 der nördliche Torflügel abgebrochen: das Schloss erhielt wieder eine U-Form, die nach Norden hin mit dem nunmehr freien Innenhof völlig offen war. So präsentiert sich heute die als Schloss Gayenhofen wieder erstandene Burg Bludenz als Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft Bludenz. Die Herkunft des Namens Gaienhofen bzw Gayenhofen wäre eine eine eigene, eine andere Geschichte. [1]
<references>
- ↑ Manfred Tschaikner, Schloss Gayenhofen in Bludenz - eine Erfindung des 19. Jahrhunderts in: Bludenzer Geschichtsblätter 93/2009, Seite 3 - 29