Konzept Depotbetrieb
Konzept für einen gemeinsamen Betrieb eines Lagerraumes für Museums-/Sammlungsbetreiber
Präambel
Kulturgütersammlungen haben in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Funktionen im Zusammenhang mit der Bildung der kulturellen Identität von Orten und Regionen übernommen. Spannend sind Sammlungen unter diesem Gesichtspunkt vor allem, weil sich darin der Umbruch (...)von privater zur öffentlichen Erinnerung und damit zum kulturellen Gedächtnis einer Gemeinschaft manifestiert. (Johannes Inama, küefermartishuus, Ruggel)
Vor diesem Hintergrund hat sich im Regionalentwicklungsprozess Walgau die Arbeitsgruppe „Sammlungen und Museen“ zum Ziel gesetzt, im Sinne dieses öffentlichen Interesses eine Kulturgütersammlung Walgau ins Leben zu rufen. Unser Selbstverständnis liegt darin, für eine öffentliche Erinnerungs- und Gedächtniskultur einzutreten und nicht als Privatverein zu fungieren.
Annahme und Begutachtung
(1) Telefonische Kontaktaufnahme zu festen Zeiten (z.B. Mittwoch vormittags über die Museumswelt Frastanz oder das Sekretariat des Schattenburgmuseums).
(2) Die Besitzer werden gebeten, ein Foto des Objektes zu mailen oder das Objekt wenigstens detailliert zu beschreiben – daraufhin wird ein Besichtigungstermin mit einem Experten vereinbart, der sich in diesem Bereich auskennt (Liste der Experten in der Region für Möbel, Elektrogeräte, Fahrzeuge, Bilder…erstellen).
(3) Prinzipiell können die Stücke in drei Kategorien eingeteilt werden: Aufhebenswert für Sammlungen - Verkauf – Entsorgen. Nur die ersten zwei Kategorien werden abgeholt bzw. angenommen,.
(4) Einen Verkauf zur Finanzierung der Museumslandschaft muss der Geber explizit genehmigen (Formular). 1 x pro Jahr wird ein Antiquitäten- Flohmarkt zur Finanzierung der Museen und Sammlungen veranstaltet.
(5) Keine Leihgaben.
Inventarisierung
(6) Neu dazukommende Stücke sollen vollständig digital inventarisiert werden (z.B. M-Box oder mit M-Box-kompatibler Software); bei der Sammelgut-Annahme wird ein Formular händisch ausgefüllt und dann z.B. durch einen Ferialjobber ins System übertragen.
(7) Dabei soll auch die „Geschichte“ des Stückes aufgenommen werden (laufende Nummer, Datum des Erhalts, Herkunft, Abholvorgang, kurze Beschreibung inkl. Bezug zur Region).
(8) Die bisher gesammelten Stücke oder ganze Sammlungen zu inventarisieren, ist ein eigenes Projekt.
Verteilung im Walgau
(9) Durch Mundpropaganda in bestehenden Netzwerken (z.B. in der Museums-Workshop-Runde).
Weitergabe nach außen
(10) Verleih / Weitergabe nach außen per Leihvertrag oder Schenkung bzw. Tausch über die bestehenden Netzwerke, die Sammler haben den Kontakt zu Kollegen außerhalb der Region.
(11) Zuvor muss gewährleistet sein, dass die potentiellen Interessenten in der Region gefragt wurden.
Rechtliche Zuständigkeit
(12) Raummiete, Versicherung, wer ist Eigentümer der geschenkten Stücke …. – deshalb wurde der Verein „Museumsdepot Walgau“ im Dezember 2010 gegründet.