Ramschwag Nenzing: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:burg mauerecke ramschwag.jpg|miniatur|250px|Mauer der Burgruine Ramschwag]]
Nordöstlich des Nenzinger Ortsteiles Bazul liegt auf einem nord- und südseitig steil abfallenden Sporn die ''Burg Ramschwag''. Sie bestand aus einem fünfgeschossigen Bergfried mit etwa 21 m Höhe und einem kleinen, mit einer Ringmauer umgebenen Hofraum. Die Mauerstärke des Turmes lag zwischen 2,50 bis 2,80 m, die der Ringmauer 1,20 m. Der Zugang befand sich an der Westseite mit einem doppelten Halsgraben, an der Ostseite lag eine an die Ringmauer anschließende kleine Vorburg. Der Name der Burg ''"Welsch-Ramschwag"'' geht auf ihre Entstehung gegen Ende des 13. Jhdt. zurück: Ulrich von Ramschwag war Reichsvogt von St.Gallen und hatte in Häggenschwil/SG seinen Stammsitz; unweit davon errichtete er eine weitere Burganlage und gab ihr den Namen ''Neu-Ramschwag''. 1278 rettete Heinrich Walter von Ramschwag König Rudolf von Habsburg in der '''Schlacht auf dem Marchfeld''' das Leben. Dessen Vertrauter - Graf Hugo von Werdenberg, Landvogt in Oberschwaben und Churrätien - verschaffte ihm Güter und Rechte im werdenbergischen Walgau und gab so den Anstoß zur Errichtung einer weiteren Ramschwag-Burg, welche wegen ihrer Lage im ''"Welschen"'' - romanischen - Gebiet Südvorarlbergs um 1290 den Namen ''Welsch-Ramschwag'' erhielt. 1352 verkauften die neuen Ramschwager Herren von Landenberg/ZH die Burg an Rudolf IV. von Montfort-Feldkirch; 1360 scheiterte ein Überfall auf die Burg bereits im Vorhof (Vorburg). 1391 wurde Welsch-Ramschwag in die ''"Vorarlberger Eidgenossenschaft"'' einbezogen und kam 1396 durch Pfandschaftseinlösung unmittelbar in Habsburger Eigentum. Während der Appenzellerkriege ging die Burg als habsburgischer Vorposten im Walgau in Flammen auf. Ein Wiederaufbau nach dem Krieg unterblieb und so verfiel auch die Burg. 1947 wurden durch Errichtung einer später wieder aufgelassenen Skisprungschanze Teile der Anlage zerstört; von 1997 bis 2000 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung.  
Nordöstlich des Nenzinger Ortsteiles Bazul liegt auf einem nord- und südseitig steil abfallenden Sporn die ''Burg Ramschwag''. Sie bestand aus einem fünfgeschossigen Bergfried mit etwa 21 m Höhe und einem kleinen, mit einer Ringmauer umgebenen Hofraum. Die Mauerstärke des Turmes lag zwischen 2,50 bis 2,80 m, die der Ringmauer 1,20 m. Der Zugang befand sich an der Westseite mit einem doppelten Halsgraben, an der Ostseite lag eine an die Ringmauer anschließende kleine Vorburg. Der Name der Burg ''"Welsch-Ramschwag"'' geht auf ihre Entstehung gegen Ende des 13. Jhdt. zurück: Ulrich von Ramschwag war Reichsvogt von St.Gallen und hatte in Häggenschwil/SG seinen Stammsitz; unweit davon errichtete er eine weitere Burganlage und gab ihr den Namen ''Neu-Ramschwag''. 1278 rettete Heinrich Walter von Ramschwag König Rudolf von Habsburg in der '''Schlacht auf dem Marchfeld''' das Leben. Dessen Vertrauter - Graf Hugo von Werdenberg, Landvogt in Oberschwaben und Churrätien - verschaffte ihm Güter und Rechte im werdenbergischen Walgau und gab so den Anstoß zur Errichtung einer weiteren Ramschwag-Burg, welche wegen ihrer Lage im ''"Welschen"'' - romanischen - Gebiet Südvorarlbergs um 1290 den Namen ''Welsch-Ramschwag'' erhielt. 1352 verkauften die neuen Ramschwager Herren von Landenberg/ZH die Burg an Rudolf IV. von Montfort-Feldkirch; 1360 scheiterte ein Überfall auf die Burg bereits im Vorhof (Vorburg). 1391 wurde Welsch-Ramschwag in die ''"Vorarlberger Eidgenossenschaft"'' einbezogen und kam 1396 durch Pfandschaftseinlösung unmittelbar in Habsburger Eigentum. Während der Appenzellerkriege ging die Burg als habsburgischer Vorposten im Walgau in Flammen auf. Ein Wiederaufbau nach dem Krieg unterblieb und so verfiel auch die Burg. 1947 wurden durch Errichtung einer später wieder aufgelassenen Skisprungschanze Teile der Anlage zerstört; von 1997 bis 2000 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung.  
Ein Zusammenhang derer von Ramschwag mit den ''Rittern von Nenzing'' des 13./14. Jhdt. bestand nicht; allerdings konnte auch deren Sitz nicht ermittelt werden.
Ein Zusammenhang derer von Ramschwag mit den ''Rittern von Nenzing'' des 13./14. Jhdt. bestand nicht; allerdings konnte auch deren Sitz nicht ermittelt werden.
<span class="blank">[http://www.youtube.com/watch?v=dJUagQsh_cs, Burgruine Ramschwag auf Walgau-TV]</span>

Aktuelle Version vom 7. Dezember 2020, 11:16 Uhr

Mauer der Burgruine Ramschwag

Nordöstlich des Nenzinger Ortsteiles Bazul liegt auf einem nord- und südseitig steil abfallenden Sporn die Burg Ramschwag. Sie bestand aus einem fünfgeschossigen Bergfried mit etwa 21 m Höhe und einem kleinen, mit einer Ringmauer umgebenen Hofraum. Die Mauerstärke des Turmes lag zwischen 2,50 bis 2,80 m, die der Ringmauer 1,20 m. Der Zugang befand sich an der Westseite mit einem doppelten Halsgraben, an der Ostseite lag eine an die Ringmauer anschließende kleine Vorburg. Der Name der Burg "Welsch-Ramschwag" geht auf ihre Entstehung gegen Ende des 13. Jhdt. zurück: Ulrich von Ramschwag war Reichsvogt von St.Gallen und hatte in Häggenschwil/SG seinen Stammsitz; unweit davon errichtete er eine weitere Burganlage und gab ihr den Namen Neu-Ramschwag. 1278 rettete Heinrich Walter von Ramschwag König Rudolf von Habsburg in der Schlacht auf dem Marchfeld das Leben. Dessen Vertrauter - Graf Hugo von Werdenberg, Landvogt in Oberschwaben und Churrätien - verschaffte ihm Güter und Rechte im werdenbergischen Walgau und gab so den Anstoß zur Errichtung einer weiteren Ramschwag-Burg, welche wegen ihrer Lage im "Welschen" - romanischen - Gebiet Südvorarlbergs um 1290 den Namen Welsch-Ramschwag erhielt. 1352 verkauften die neuen Ramschwager Herren von Landenberg/ZH die Burg an Rudolf IV. von Montfort-Feldkirch; 1360 scheiterte ein Überfall auf die Burg bereits im Vorhof (Vorburg). 1391 wurde Welsch-Ramschwag in die "Vorarlberger Eidgenossenschaft" einbezogen und kam 1396 durch Pfandschaftseinlösung unmittelbar in Habsburger Eigentum. Während der Appenzellerkriege ging die Burg als habsburgischer Vorposten im Walgau in Flammen auf. Ein Wiederaufbau nach dem Krieg unterblieb und so verfiel auch die Burg. 1947 wurden durch Errichtung einer später wieder aufgelassenen Skisprungschanze Teile der Anlage zerstört; von 1997 bis 2000 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung. Ein Zusammenhang derer von Ramschwag mit den Rittern von Nenzing des 13./14. Jhdt. bestand nicht; allerdings konnte auch deren Sitz nicht ermittelt werden.

Burgruine Ramschwag auf Walgau-TV