Scheibenstuhl: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Ergebnis der Grabung 2005/2006 ist der Scheibenstuhl keine befestigte Siedlung (Fluchtburg oder Wallburg) aus der Eisenzeit, sondern ein Platz oder ein Versammlungsort für kultische Zwecke; es gibt Hinweise auf Gebäudesetzungen (Pfostenstrukturen) und einen Brandopferplatz: die in einer Grube angeschnittenen Schichten zeigen eine Masse kalzinierter und zerhackter Knochen auf zwei Brandflächen mit jeweils etwa 10 m². Damit ist auch die Trockenmauerkonstruktion in Zusammenhang mit dem Befund des Brandopferplatzes zu sehen; die Anlage wäre in die Zeit 1500 bis 1200 zu datieren. (Karsten Wink in Elementa-1)  Dem Brandopferplatz Scheibenstuhl zugehörige Siedlungen wurden bis 2009 nicht nachgewiesen - eine Verbindung mit den Steinkreisen auf der Tschengla ist jedoch nicht auszuschließen.  
Nach dem Ergebnis der Grabung 2005/2006 ist der Scheibenstuhl keine befestigte Siedlung (Fluchtburg oder Wallburg) aus der Eisenzeit, sondern ein Platz oder ein Versammlungsort für kultische Zwecke; es gibt Hinweise auf Gebäudesetzungen (Pfostenstrukturen) und einen Brandopferplatz: die in einer Grube angeschnittenen Schichten zeigen eine Masse kalzinierter und zerhackter Knochen auf zwei Brandflächen mit jeweils etwa 10 m². Damit ist auch die Trockenmauerkonstruktion in Zusammenhang mit dem Befund des Brandopferplatzes zu sehen; die Anlage wäre in die Zeit 1500 bis 1200 zu datieren. (Karsten Wink in Elementa-1)  Dem Brandopferplatz Scheibenstuhl zugehörige Siedlungen wurden bis 2009 nicht nachgewiesen - eine Verbindung mit den Steinkreisen auf der Tschengla ist jedoch nicht auszuschließen.  


Der Scheibenstuhl ist nach diesen Entdeckungen zu einem neuen kulturhistorischen Anziehungspunkt geworden. Die erste ELEMENTA-Veranstaltung 2006 wurde als offene Grabung mit viel Begleitprogramm für Schüler, Experimentalarchäologie uam. durchgeführt. Inzwischen waren etwa 5.000 Teilnehmer (Schulklassen und Besucher) bei den Veranstaltungen bis 2007/2008 dabei. Die Grabungen am Scheibenstuhl haben weit über den Walgau hinaus große historische Bedeutung.
Der Scheibenstuhl ist nach diesen Entdeckungen zu einem neuen kulturhistorischen Anziehungspunkt geworden. Die erste Elementa-Veranstaltung 2006 wurde als offene Grabung mit viel Begleitprogramm für Schüler, Experimentalarchäologie uam. durchgeführt. Inzwischen waren etwa 5.000 Teilnehmer (Schulklassen und Besucher) bei den Veranstaltungen bis 2007/2008 dabei. Die Grabungen am Scheibenstuhl haben weit über den Walgau hinaus große historische Bedeutung.

Aktuelle Version vom 20. Februar 2010, 13:41 Uhr

Alpiner Siedlungstyp der eisenzeitlichen Walgaubewohner als bewehrte Höhensiedlung der La Tènezeit auf bewaldetem Moränenhügel südlich von Beschling: wallartig verstürzte Trockenmauern umschließen eine ebene Fläche von 170 m x 50 m; die Sohlenbreite der Umfassungsmauern beträgt bis zu 2,60 m. Ein zentraler Lehmkern ist beidseitig durch Steinmaterial abgeblendet; darüber erhob sich die bis 1,30 m starke Umfassungsmauer, die an der Ost- und Westflanke durch Tore unterbrochen war. Trockenmauern, Steinsetzungen, Kleinpflaster, Pfostenlöcher, Herde und Feuergruben zu mehr als 10 Bauten, mit Außen-maßen von bis zu 8 x 4 m im Geviert sind nachgewiesen; am Osttor lag eine Schmiede. Funde sind Keramiken der jüngeren Melaunerkultur, hallstattzeitliche Ware, besonders latènezeitliche Graphitton-keramik. (Datierung von Hild 500 bis 300) „Auffallend ist die relative Fundarmut des Scheibenstuhls ... was vielleicht mit einer systematischen statt fluchtartigen Auflassung der Siedlung zu erklären ist.“ (Anja Rhomberg, in: Archäologie 14) Diese rätische Siedlung bestand auch noch in römischer Zeit, der Besiedlungsnachweis endet mit dem 4. Jhdt. n.Chr. (Vonbank 2-29) Das war bis 2004.

Nach dem Ergebnis der Grabung 2005/2006 ist der Scheibenstuhl keine befestigte Siedlung (Fluchtburg oder Wallburg) aus der Eisenzeit, sondern ein Platz oder ein Versammlungsort für kultische Zwecke; es gibt Hinweise auf Gebäudesetzungen (Pfostenstrukturen) und einen Brandopferplatz: die in einer Grube angeschnittenen Schichten zeigen eine Masse kalzinierter und zerhackter Knochen auf zwei Brandflächen mit jeweils etwa 10 m². Damit ist auch die Trockenmauerkonstruktion in Zusammenhang mit dem Befund des Brandopferplatzes zu sehen; die Anlage wäre in die Zeit 1500 bis 1200 zu datieren. (Karsten Wink in Elementa-1) Dem Brandopferplatz Scheibenstuhl zugehörige Siedlungen wurden bis 2009 nicht nachgewiesen - eine Verbindung mit den Steinkreisen auf der Tschengla ist jedoch nicht auszuschließen.

Der Scheibenstuhl ist nach diesen Entdeckungen zu einem neuen kulturhistorischen Anziehungspunkt geworden. Die erste Elementa-Veranstaltung 2006 wurde als offene Grabung mit viel Begleitprogramm für Schüler, Experimentalarchäologie uam. durchgeführt. Inzwischen waren etwa 5.000 Teilnehmer (Schulklassen und Besucher) bei den Veranstaltungen bis 2007/2008 dabei. Die Grabungen am Scheibenstuhl haben weit über den Walgau hinaus große historische Bedeutung.