Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung (Nofels)
Die Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung in Nofels war ursprünglich eine Kapelle und Filialkirche von Altenstadt - wie Gisingen. Die kirchliche Unabhängigkeit wurde hier wie dort mit dem weiten Weg nach Altenstadt begründet und 1722 durch eine "Stiftung zur Errichtung und Erhaltung einer Pfarrei in Nofels" vorbereitet. 1726 begonnen, konnte 1730 die neue Pfarrkirche geweiht und so die Pfarrei begründet werden. 1818 wurde die zunächst recht einfache Kirche erweitert und 1865 der sehr niedrige Turm zur heutigen Höhe aufgemauert. 1919 wurde innen renoviert; 1950 begannen Überlegungen für eine nochmalige Erweiterung. Da sich dafür keine befriedigenden Lösungen anboten, wurde 1957 in unmittelbarer Nähe der Spatenstich für eine neue größere Kirche gesetzt und das neue Gotteshaus 1962 geweiht. Diese wurde 2001 bis 2006 generalsaniert. Die "alte Kirche" erlebte 1819 und 1909 die Innensanierung, zwischen 1984 und 1990 die Außensanierung. Damit hatte die Pfarre Nofels zwei Kirchen, aber nur einen Turm.
Die alte Pfarrkirche - das Patronat blieb unverändert - besitzt ein südorientiertes Langhaus von 1865 mit eingezogenem Chor unter Satteldach, den Turm mit Rundbogenschallöffnungen und Giebelspitzhelm und südseitig am Turm die eingeschossige Sakristei. Die Giebelfassade hat zwei Flachbogenfenster, ein Rundbogenportal mit vorkragendem Vordach, im Chor ein kleines Kreisfenster und eine Rundbogennische. Der Saalraum hat Flachdecke, die Wände je zwei Flachbogenfenster, der Chor links zwei und rechts ein Flachbogenfenster. Die zweigeschossige gerade Empore mit Holzbrüstung hat an der unteren Brüstung Kassettenfelder und gewellte Pilaster. Die Fresken sind von Jehly bez. Joseph Andreas Jehly fecit 1819 Renov. 1909 F. Scheel. Der Hochaltar mit Viersäulenaufbau und Altarbild datiert 1726, die Figuren ebenfalls 1726. Auch der linke Seitenaltar ist 1726, ebenso der rechte Seitenaltar mit gleichem Aufbau; die Josefsfigur in der Nische ist Ende 19. Jhdt., die Figuren im Auszug sind 1726.
Das Chorgestühl und Kanzel sind original ~ 1730; der Taufstein ist bez. Anno 1710 P.S., die einzige Glocke, die nicht dem Krieg zum Ofer gefallen ist, datiert Leonhard Ernst 1607; das neue Geläute ist 1920/1923. [1]
- ↑ Manfred Fiel, Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau Mariä Heimnsuchung, in: Huber, Kurt: Kirchen in Vorarlberg, Lustenau 2008, Seite 110