Klima im Walgau

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Beschreibung des Klimas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima im Walgau wird vorrangig durch die Klimaelemente Temperatur, Niederschlag und Schnee beschrieben.

Im Talboden (rund 500 Meter) liegt das Jahresmittel der Lufttemperatur bei 8,3 °C (Quelle: Klima von Vorarlberg, 2001, Kapitel 1, Tabelle 1.5.2). In der Mitte des Höhenprofils der Hänge - bei 1200 m Seehöhe - beträgt die Temperatur im Jahresschnitt 5,7 °C. Im Bereich der oberen Gipfel (2800 m) liegt der langjähriger Durchschnitt bei -4,0 °C. Im Durchschnitt nimmt daher die Temperatur von unten nach oben hin ab - wie dies im unteren Viertel der Atmosphäre generell zu beobachten ist.

Die Jahressumme des Niederschlags liegt im Talbereich zwischen 1200 und 1800 mm Niederschlag. In der Gipfelzone des Walserkammes sind 2400 bis 2800 mm als Jahressumme ermittelt worden (Quelle: Klima von Vorarlberg, 2001, Kapitel 4, Karte 4.5), während die Gipfel des Rätikon Jahressummen von rund 1800 mm an Niederschlag aufweisen.

Tabelle: Jahreszeitliche Niederschläge (Angaben in mm)

Station Frü Som Her Win
Thüringen 297 489 273 237
Brand 348 598 339 281

Quelle: Klima von Vorarlberg, 2001, Kapitel 4 , Tabelle 4.4.1;

Im Talbereich fallen rund 20% des Gesamtniederschlags als fester Niederschlag (Schnee) jedoch sind in 2000 m Seehöhe im langjährigen Durchschnitt 80% des Niederschlags als Schneefall ermittelt worden (Quelle: Klima von Vorarlberg, 2001, Kapitel 5, Abbildung 5.4.2).Das mittlere Schneehöhenmaximum eines Winters über die 30-jährige Periode 1961 bis 1990 liegt in Thüringen bei 41 Zentimeter (Quelle: Klima von Vorarlberg, 2001, Kapitel 5, Tabelle 5.6.3).


Das Klima stellt - anhand der 3 Klimaelemente - die Rahmenbedingungen für die Vegetation bereit. Die Klimaelemente zeigen einen deutlichen Zusammenhang mit der Seehöhe und der Hangorientierung. Den erste Zusammenhang findet man vorrangig bei der Lufttemperatur. Der Zusammenhang mit der Hangorientierung wird besonders beim Schnee ersichtlich; Südhänge haben eine geringere Dauer der Schneedecke als die Nordhänge mit gleicher Neigung in gleicher Seehöhe.

Zur Temperatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im kalten Winter kennen die Klimatologen "Eistage", die so kalt sind, dass auch das Minimum der Temperatur des Tages unter 0°Celsius liegt. Im langjährigen Durchschnitt gibt es in Feldkirch rund 26 Eistage im Jahr, in Bürs findet man derartige Verhältnisse an rund 28 Tagen; für den "Leihgipfel" Säntis (2500m Seehöhe) treten derartige Verhältnisse an 165 Tagen pro Jahr ein (Quelle: Klima von Vorarlberg, 2001, Kapitel 1, Tabelle 1.4.1).

Im heißen Sommer werden "Heiße Tage" eingestuft, wenn das Maximum 30 °C oder höher liegt. In Feldkirch gibt es rund 5 Tage und in Bürs rund 7 Tage pro Jahr mit dieser Eigenschaft (Quelle: Klima von Vorarlberg, 2001, Kapitel 1, Tabelle 1.4.1). Am Säntis kommen derartige Temperaturverhältnisse nicht vor.

Zum Niederschlag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tag ohne Niederschlag werden ab einer gewissen Dauer als Trockenperiode bezeichnet. Die erste Klasse der Trockenperioden umfasst 6 bis 9 Tage. Im Durchschnitt wurden im Zeitraum 1999 bis 2003 im Jahr insgesamt 90 Tage in Frastanz, 82 Tage in Thüringen und rund 85 Tage in Bürs als Trockenperioden ermittelt; Quelle: R. Werner (2007): Tabelle 3, Zur Häufigkeit von Trockenperioden im Rheintal und Walgau 1999 bis 2003, Vorarlberger Naturschau, forschen und entdecken, Seite 168.

Extreme Niederschläge in 24 Stunden wurden im langjährigen Schnitt errechnet. Sie liegen im Bereich der Talsohle zwischen 54 mm (Feldkirch) und 59 mm (Bürs). An durchschnittlich 198 Tage gibt es in Thüringen keinen Niederschlag (Regen, Schnee usf.). Die Häufigkeit des täglichen Niederschlags wurde ermittelt. In der Abbildung ist ersichtlich, dass die geringen Niederschlagsmengen in der Überzahl sind. Große Mengen sind sehr rar. Der Zusammenhang wurde rechnerisch ermittelt. Formel Thüringen (pdf) Quelle: Tabelle 4.4.6, Kapitel 4: Niederschlag und Gewitter, in Band II, Klima von Vorarlberg, 2001. Aus dem Diagramm ist in erster Näherung zum Beispiel bestimmbar an wievielen Tagen pro Jahr Regensummen über 50 mm zu erwarten sind.

Die Niederschläge in flüssiger Form werden als Regen bezeichnet. Aus dem Regen wird, wenn der Boden kein Wasser mehr aufnehmen kann, flächenhafter Abfluß, der zuerst in Bächlein, später in Bächen und dann in Flussen (z.B. Lutz) zusammenkommt und erfolgt. Das Wasser wird an mehreren Messstellen mit dem Wasserstand erfaßt. Von besonderer Bedeutung für den Abfluß ist die Zeit der Schneeschmelze. Dann steigt der Wasserpegel deutlich an und der Strom des Wassers (m³/s) nimmt auch zu. Im Jänner fliessen im langjährigen Mittel rund 5 Millionen Kubikmeter bei der Lutz ab; Quelle: Hydrographisches Jahrbuch 2005, Wien, 2008. Im Juni sind dies 33 Millionen Kubikmeter, wenn die Daten von 1966 bis 2005 herangezogen werden; Quelle: Hydrographisches Jahrbuch 2005, Wien, 2008 Jahresverlauf Lutz (pdf). Damit liegen die sommerlichen Abflüsse beim 6-Fachen des winterlichen Stromes, der durch die Anhäufung des Schnees im Einzugsgebiet eingeschränkt ist. Der hydrologische Jahresgang weist im Mittel eine Periode mit tiefen Mengen (Nov. bis Feb.) und eine mit viel höheren Mengen im Mai und Juni auf.

Zum Schnee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schneeverhältnisse mitten im Walgau werden in Thüringen seit 1897 und am Lünersee seit 1927 beobachtet / gemessen. Der Neuschnee wird jeden Tag in Zentimeter erfasst und auch der Gesamtschnee wird täglich an einem Pegel abgelesen. In 2000m Seehöhe (am lünersee) beginnt der Winter früher als im Tal. Die ersten Schneefälle gibt es schon im August. Im Tal ist dies erst im November der Fall. Mehrfach verschwindet der Schnee bis es zum dauerhaften Anwachsen der Schneehöhe kommt. Dies nennen die Klimatologen den Beginn der Winterdecke. Sie ist jener Zeitraum der am längst eine Schneehöhe über 1 Zentimeter aufweist. Im Tal endet die Winterdecke meist im Februar.

Eine Klimaperiode von 30 Jahren (1961 bis 1990) führte in Brand zu einem Durchschnitt von 135 Tagen Schneedecke pro Jahr. Wenn es um's Schifahren geht, gilt es genügend Schnee unter den "Brettern" (damals - 1967) zu haben und dabei gelten 30 cm Gesamtschnee als ausreichend für den alpinen Schilauf. Die Unterschiede zwischen Tal (Bürs) und Berg (Lünersee) wurden im langjährigen Mittel bestimmt. Der durchschnittliche Winter (beginnend mit September) weist darauf hin ,dass auf 2000 m (Lünersee) doch viel mehr Schnee liegt als im Tal Jahresverlauf Schnee30cm (pdf).


Die "Sonnen- u. Schattenseite"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Begriff bezieht sich auf den Monat Dezember, wenn die Sonne den kleinsten Tagbogen hat. Die Sonne startet den Tag im Südosten und geht im Südwesten unter. Sie steigt dann an der Wintersonnenwende zu Mittag nur 19 Grad über den Horizont. Mehr Details über Schattenseite und Sonnenseite im Walgau siehe Sonnen- u. Schattenseite

Zum Abfluß der Niederschläge im Walgau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Niederschläge wandeln sich grob gesagt in den Abfluß um aber zwischenzeitlich verdunstet der Regen etwas von der Bodenoberfläche und über die Pflanzen. Das Sammeln der Niederschläge findet in den Einzugsgebieten statt. Anbei eine kleine Übersicht dazu:

Der Niederschlag im Walgau fällt auf viele Einzugsgebiete, die verschiedenen Ausmasse haben. Die zehn Einzugsgebiete sind 12 bis 180 Quadratkilometer (km²) groß. Die Summe aller Einzugsgebiete beträgt 550 km². Dieser „Einfang“ der Niederschläge ist im Großen Walsertal mit 180 km² am größten. Im Mittelfeld liegt das Gebiet der Schesentobel mit rund 28 km². Der Brunnentobel entwässert das kleinste Einzugsgebiet mit 12 km². Außerdem strömt die Ill in den Walgau hinein. Sie hat östlich von Bludenz ein Einzugsgebiet von 1236 km².

Zu beachten ist für die Wirklichkeit, dass die Fläche aus dem Grundriß gemessen wird. Wenn ein Hang mit 30 Grad vorhanden ist, dann fällt etwas weniger Niederschlag auf den Boden. Zur technisch tauglichen Berechenbarkeit haben daher auch die Regenmesser eine waagrechte Auffangfläche.

Tabelle 1

1) Alvierbach 71,8 km², 2) Frauenquelle/Brunnentobel 12,0 km², 3) Galgentobel 16,4 km², 4) Gallinabach 28,9 km², 5) Lutzbach 180,1 km², 6) Mengbach 71,8 km², 7) Mühlebach/Schesentobel 28,4 km², 8) Mühlebach 18,2 km², 9) Saminabach 72,0 km², 10) Wiesenbach 50,2 km²,

(Ill-Fluss) 1235,8 km²

Es soll noch eine Verringerung der Fläche des Lutzbaches mitgedacht werden, da die mittleren Gemeinden im Walsertal (St. Gerold) und die hinteren Gemeinden (Sonntag) nicht zum Walgau zählen. Diese Flächen haben aber einen großen Einfluss – wie der Begriff direkt sagt – auf den Wasserstand der Ill bei Frastanz.

Aus der Fläche jedes Einzugsgebietes und dem mittleren Niederschlag kann bei der Ill in Frastanz - wenn man die Breite und Fließgeschwindigkeit des Wassers kennt - ein durchschnittlicher Wasserstand von cirka 1 m ermittelt werden.


Walgaugespräch "Klimawandel und Hochwasserschutz"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schutz vor Naturgefahren ist ein Thema, das für die Region Walgau und im Hinblick auf ein Regionales Entwicklungskonzept (da wir in einem Zeithorizont von 50 Jahren, also zwei Generationen denken wollen) wichtig ist. Dazu gab es ein Walgaugespräch am 25. Jänner 2011 im Ramschwagsaal in Nenzing. Referent Andreas Götz, Dipl. Bau-Ing. ETHZ, ist Vizedirektor des Bundesamtes für Umweltschutz der Schweiz und leitet die Bereiche Klima, Gefahrenprävention und Wald. Er ist Leiter der Schweizer Plattform Naturgefahren PLANAT. Weitere Experten auf dem Podium: DI Thomas Blank, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Vorarlberg und zuständig für den Hochwasserschutz Dr. Gernot Längle, Leiter der Abteilung Inneres und Sicherheit beim Land Vorarlberg und zuständig für den Katastrophenschutz DI Andreas Reiterer, Leitung der Sektion Vorarlberg der Wildbach- und Lawinenverbauung und zuständig für "alles, was den Berg herab kommt". DI Lorenz Schmidt, Abteilung Raumplanung des Landes Vorarlberg und zuständig für die Koordination der verschiedenen Raumnutzungen.

Zusammenfassung "Klimawandel und Hochwasserschutz"(pdf)

Impulsveranstaltungen "Bereit fuer das Klima von morgen"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

im Herbst 2017 in Dornbirn und Göfis, Ergebnisse siehe hier, pdf mit 3MB