Mukastier Satteins

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Zwischen der alten Landstrasse über den Kristhof nach Frastanz / Göfis und der Walgaustrasse liegt westwärts vom Hauptmannsbild am Ende der Riedfläche der freistehende Mukastierbühel: ein durch eine Terrasse abgestuftes zweigeteiltes Plateau, welches von einem heute völlig überwucherten Mauerwall umgeben ist. Die Anlage gliedert sich in einer kleineren Westteil von etwa 11 m Länge, der durch einen Halsgraben (fälschlicherweise als breite Strasse bezeichnet) vom größeren Ostteil mit etwa 58 m Länge getrennt ist. An der Südseite des größeren Plateaus ist neben dem Halsgraben eine Teilfläche des Plateaus abgegangen, d.h. gegen die Walgaustrasse hin abgerutscht. Der urkundlich erfassbare Name dieser als "Bühel" bezeichneten Erhebung ist recht vielfältig: "bey den Muggenstier Büchel" (1612), "MuggastierBüchel" (1633), "Muggenstieler-Büchel" (Negrelli 1827), "Mückenstier Bühel" (lt. Vogt alter Kataster), "Mugastierbühl" (neuer Kataster). Vogt bezeichnet den Hügel als "Mugastielbühel" [1] , Jantsch nennt "Mucastier" [2] und Huber meint "Mukastier" [3] . Der Wortstamm führt in allen Fällen auf lat. castellum/castra/castrum zurück und das bedeutet eben Kastell/Festung/Fort/Burg, jedenfalls einen "befestigten Platz". Diese Auslegung bzw. Übersetzung bestätigt bei dem hier vorliegenden Standort der Anlage und den aus Relikten eines Umfassungsmauerwerkes abzuleitenden fortifikatorischen Charakter eine Sicherungs- oder Verteidigungsanlage. Landwirtschaftliche wie herrschaftliche Höfe (villae rusticae) werden kaum so exponiert, sondern vielmehr in "bessere Wohnlagen" platziert. Das Auffinden eines Fragmentes einer römischen Hypokaustheizung bedeutet noch nicht das Vorhandensein einer solchen Anlage im Talgrund; die römische Villa "auf der Rühe", die solche "Bausteine" nachgewiesenermaßen besaß, passt da schon besser dazu. Wenn Huber schreibt, dass das zwar "noch kein eindeutiger Zeitnachweis, aber zumindest etwas zum Nachdenken" sei, hat er recht.<references>

  1. Vorarlberger Flurnamenbuch I/3 1977 Seite 37
  2. Franz Jantsch in: Das Land im Walgau, Elementa 2/2005, Seite 114 zu FN 39
  3. Franz Josef Huber, Kleines Vorarlberger Burgenbuch o.J., Seite 253