Horwa Satteins

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Der Ruinenplatz Horwa rund 200/250 m oberhalb der Burg Schwarzenhorn befindet sich auf einer rechteckigen, gegen das Dorf zu leicht geneigten Platte (55 m x 25 m), die gegenüber dem umgebenden Gelände durch einen etwa 5 m tiefen Graben getrennt und durch Steilhänge (ausgenommen an der Ostseite) abgegliedert ist. Bis zum Windwurf 1992 war das Plateau vollständig bewaldet und als Standort einer frühzeitlichen Anlage kaum bekannt. Nach den Grabungen 1992 - 1994 bestand die Anlage im wesentlichen aus einer das Plateau umfassenden Ringmauer und einem Turm an der Ostseite. Die wenigen Befunde aus den Grabungen - eine brandhältige Schicht bis zu 40 cm Dicke, unverbrannte Tierknochen und Keramikreste - weisen in die mittlere Eisenzeit / Latènezeit bis hin zur Spätantike; in einer tiefer liegenden Schicht (0,90 - 1,10 m) fand sich bronzezeitliche Keramik, in einer mittleren Schicht (0,70 m) Taminser bzw. Schneller Ware. Der Gebrauch dieser Anlage als mittelalterliche Burg bzw. als Vorgängerin von Schwarzenhorn erscheint sowohl hinsichtlich des schwierig zu sichernden Platzes als auch der unmittelbaren Nähe der Burg Schwarzenhorn ausgeschlossen. Die Benennung dieses Ruinenplatzes oberhalb von Schwarzenhorn als "Horwa" ist ein "gelehrtes Konstrukt" [1] : es gibt keinen Flurnamen, der sich auf Horwa ausrichten lässt. Es gibt urkundlich (1319) den Begriff "dú burg Horwn" und etliche Urkunden zwischen 1214 und 1234, die sich auf eine Burg Horwen/ Hurwin/ Horwin/ Horewen/ Horwe beziehen; damit ist jedoch die Burg Horben bei Gestratz im Allgäu gemeint, was auch in den Ableitungen Horwen - Horwn zum Ausdruck kommt. Die frühgeschichtliche Bedeutung des Platzes "Horwa" oberhalb von Schwarzenhorn bleibt somit ohne weitere archäologische Untersuchungen unbekannt.<references>

  1. Alois Niederstätter, Mittelalterliche Burgen im Walgau in: Das Land im Walgau, Elementa 2/2005, Seite 114 - 120