Diskussion:Hochwasserschutz im Walgau: Unterschied zwischen den Versionen

Aus WALGAU WIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:




=== Themen der Regionalentwicklung, die von der Walgaukonferenz und dem Walgauforum als wichtig benannt wurden ===
=== Themen der Regionalentwicklung, die von der Walgaukonferenz und dem Walgauforum (März 2009) als wichtig benannt wurden ===
   
   
Walgaukonferenz: Neuer Hochwasserschutzverband Ill.
Walgaukonferenz: Neuer Hochwasserschutzverband Ill. Der Projektvorschlag „schneller, überregionaler Hochwasserschutz (Ill)“ erhielt beim Walgauforum (März 2009) 8 Punkte.
Der Projektvorschlag „schneller, überregionaler Hochwasserschutz (Ill)“ erhielt beim Walgauforum 8 Punkte.
Der Projektvorschlag „Wasserverband Ill“ erhielt beim Walgauforum 7 Punkte.


Der Projektvorschlag „Wasserverband Ill“ erhielt beim Walgauforum (März 2009) 7 Punkte.


=== Meinungen, die im Zuge von Veranstaltungen und Workshops oder in Einzelgesprächen geäußert wurden: ===
=== Meinungen, die im Zuge von Veranstaltungen und Workshops oder in Einzelgesprächen geäußert wurden ===


"Der Mensch, der im alpinen Bereich lebt, muss sich ständig wehren, gegen Hochwasser, Lawinen, Steinschlag usw."  
"Der Mensch, der im alpinen Bereich lebt, muss sich ständig wehren, gegen Hochwasser, Lawinen, Steinschlag usw."  
Zeile 30: Zeile 29:
=== Diskussion ===
=== Diskussion ===


Die Diskussion, inwieweit der Hochwasserschutz- Standard HQ 100 im Gefolge des Klimawandels durch einen HQ 300 abgelöst werden sollte, ist sehr stark eine politische Diskussion. Die Starkregenereignisse nehmen zu, sodass es von einem HQ 100- Hochwasser zum nächsten mit größter Wahrscheinlichkeit bei weitem keine 100 Jahre mehr dauert. Würde man den Schutzstandard aber stark anheben, so hätte dies für den Walgau zur Folge, dass nahezu die komplette Talfläche in Hochwasserschutzflächen verwandelt werden müssten, um 6,5 Mio. Kubikmeter Wasserrückhaltevermögen zu einzuplanen. Damit wären die Siedlungs- und Gewerbeflächenentwicklung und die Landwirtschaft, aber auch der Naturschutz in der Defensive. Es lassen sich dann nur noch die Projekte realisieren, die einen aufwändigen Einzelobjektschutz zulassen. Gleichzeitig geht jede neu in Anspruch genommene Fläche zu Lasten des Retentionsraums, also der potentiellen Wasserrückhaltefläche und das Hochwasser muss mit teuren technischen Maßnahmen (Kanalableitung, Hochpunmpen, Flächen ausbaggern / aufstauen, etc.) zurückgehalten werden Letztlich läuft es also auf die Gratwanderung zwischen dem erhöhten Risiko einerseits und den notwendigen Entwicklungschancen andererseits hinaus, um zu entscheiden, wie viel neue Flächenausweisungen für welchen Zweck möglich sein sollen.
Wie können die tatsächlichen Raumansprüche der Gewässer mit der Siedlungsentwicklung und den Erfordernissen der verschiedenen Flächennutzungen (Land- und Forstwirschaft, Wirtschaft, Infrastruktur etc.) abgestimmt werden?
 


=== Ideen für weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz ===
=== Ideen für weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz ===


Genaue Analyse der bestehenden noch unverbauten Talflächen von Göfis bis Nüziders und Bürs zur Ermittlung der Retentionspotentiale (was ist überhaupt möglich, wie viel Wasser könnte theoretisch auf diese Art zurück gehalten werden).
Folgende Gedanken erreichten uns:
Ein Stollen vom Walgaukraftwerk nach Feldkirch (Abzweigung vom Montafon-Stollen) und dort in ein früher schon geplantes Kraftwerk Kapf unterhalb der Altstadt einspeisen - Schluckfähigkeit 80 Kubikmeter, das entspricht einem Rückhalt von 600.000 Kubikmetern.
Wenn man Feldkirch noch stärker vor Hochwasser schützen muss, als es bisher durch Überflutungsbereiche möglich ist, dann geht es nur, wenn man die Zubringerbäche der Ill staut. Über die Ill in der Innerfratte wurde beim Walgaugespräch im Jänner 2011 eine Aussage gemacht. Die Litz wird schon ein wenig gestaut, die Lutz sogar doppelt, der obere Rellsbach bald. Die Alfenz bietet wenig Möglichkeiten für eine Wasserrückhaltung, außer die ÖBB und die Illwerke-VKW regeln die Stromversorgung bei drohenden Starkniederschlägen neu. Die Seitentäler der Bäche Alvier, Meng, Galina und Samina, ja sogar der Schesa (wenn sie umgeleitet würde), würden aber von der Talbeschaffenheit her traumhafte Voraussetzungen bieten für Rückhaltebecken für Spitzenniederschläge bis zu 4 Tagen (so lange hat es bei uns seit Jahrzehnten noch nie durchgeregnet).
Wenn man dann diese Wassermassen in den Stauseen auch durch zielgerichtete Abflüsse in Rohren ergänzen würde, könnte man zusätzliche kleinere Kraftwerke betreiben. An der Meng wird jetzt so etwas geplant, obwohl die Öffentlichkeit noch nichts Wertvolles erfährt. Die Mitteilung im Walgaublatt vor rund einem Monat stillt bestensfalls die erste Neugier.
Zuerst ist mir wichtig, dass große Wassermassen zurück gehalten würden, ohne dass die Natur Schaden erleiden würde. Ob Feldkirch mitzahlen würde?
Die jetzige Wasserfassung der Meng durch die  Illwerke im Schluchtbereich mit Ableitung zum Walgaustollen ist für Hochwasser bekanntlich nicht geeignet, zumal die Klappe wegen Steinen und Geäst bei Hochwasserstand zugeht. Ein See mit regelmäßigem (etwa monatlichem) Schotterablass wäre da viel hilfreicher gegen die Hochwassergefahr der Meng und somit der Ill.
Noch ein Nachsatz: Der See nördlich von Kühbruck (Rutsch beim Isiga Züle, See fast den gesamten Nackiga Weg entlang) im Sommer 2010 war eine Naturbereicherung. Gestört hat nur die Gefahr, dass der natürliche Damm bersten könnte.

Aktuelle Version vom 29. Oktober 2019, 11:49 Uhr

Meinung, Diskussion, Vision[Quelltext bearbeiten]

Themen der Regionalentwicklung, die von der Walgaukonferenz und dem Walgauforum (März 2009) als wichtig benannt wurden[Quelltext bearbeiten]

Walgaukonferenz: Neuer Hochwasserschutzverband Ill. Der Projektvorschlag „schneller, überregionaler Hochwasserschutz (Ill)“ erhielt beim Walgauforum (März 2009) 8 Punkte.

Der Projektvorschlag „Wasserverband Ill“ erhielt beim Walgauforum (März 2009) 7 Punkte.

Meinungen, die im Zuge von Veranstaltungen und Workshops oder in Einzelgesprächen geäußert wurden[Quelltext bearbeiten]

"Der Mensch, der im alpinen Bereich lebt, muss sich ständig wehren, gegen Hochwasser, Lawinen, Steinschlag usw."

"Man muss wissen, dass eine vollständige Sicherheit nicht möglich ist. Eine gewisse Gefährdung ist mit dem Leben im Alpenraum immer verbunden."

"Hochwasserschutz ist nie zu Ende, es muss immer weitergebaut bzw. repariert werden, es kommen neue gesetzliche Anforderungen, Ansprüche aus der Bevölkerung usw."

"Der neue Illverband ist zu groß. Warum soll man für Maßnahmen mit bezahlen, die weit weg stattfinden?"

„Der neue Illverband ist wichtig, denn eine solche Struktur kann eine professionelle Organisation und Verhandlungsmacht gewährleisten“

"Landwirte argumentieren folgendermaßen: Warum müssen wir das machen? Die anderen haben die Gewerbebetriebe an die Ill geklotzt und kassieren nun die Gewerbesteuern. jetzt will die Agrargemeinschaft Schlins als Ausgleich für die geplanten Retentionsmaßnahmen 9 Hektar Wald roden und in eine landwirtschaftliche Nutzung überführen. Eine so große Rodungsfläche gab es bisher in Vorarlberg noch nie.“

"Es gibt bisher leider noch kein Gesamtkonzept für die Ill mit ihren Nebenflüssen."

"Rein technisch gäbe es noch ganz andere Möglichkeiten des Wasserrückhalts mit viel mehr Volumen."

Diskussion[Quelltext bearbeiten]

Wie können die tatsächlichen Raumansprüche der Gewässer mit der Siedlungsentwicklung und den Erfordernissen der verschiedenen Flächennutzungen (Land- und Forstwirschaft, Wirtschaft, Infrastruktur etc.) abgestimmt werden?

Ideen für weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz[Quelltext bearbeiten]

Folgende Gedanken erreichten uns: Wenn man Feldkirch noch stärker vor Hochwasser schützen muss, als es bisher durch Überflutungsbereiche möglich ist, dann geht es nur, wenn man die Zubringerbäche der Ill staut. Über die Ill in der Innerfratte wurde beim Walgaugespräch im Jänner 2011 eine Aussage gemacht. Die Litz wird schon ein wenig gestaut, die Lutz sogar doppelt, der obere Rellsbach bald. Die Alfenz bietet wenig Möglichkeiten für eine Wasserrückhaltung, außer die ÖBB und die Illwerke-VKW regeln die Stromversorgung bei drohenden Starkniederschlägen neu. Die Seitentäler der Bäche Alvier, Meng, Galina und Samina, ja sogar der Schesa (wenn sie umgeleitet würde), würden aber von der Talbeschaffenheit her traumhafte Voraussetzungen bieten für Rückhaltebecken für Spitzenniederschläge bis zu 4 Tagen (so lange hat es bei uns seit Jahrzehnten noch nie durchgeregnet). Wenn man dann diese Wassermassen in den Stauseen auch durch zielgerichtete Abflüsse in Rohren ergänzen würde, könnte man zusätzliche kleinere Kraftwerke betreiben. An der Meng wird jetzt so etwas geplant, obwohl die Öffentlichkeit noch nichts Wertvolles erfährt. Die Mitteilung im Walgaublatt vor rund einem Monat stillt bestensfalls die erste Neugier. Zuerst ist mir wichtig, dass große Wassermassen zurück gehalten würden, ohne dass die Natur Schaden erleiden würde. Ob Feldkirch mitzahlen würde? Die jetzige Wasserfassung der Meng durch die Illwerke im Schluchtbereich mit Ableitung zum Walgaustollen ist für Hochwasser bekanntlich nicht geeignet, zumal die Klappe wegen Steinen und Geäst bei Hochwasserstand zugeht. Ein See mit regelmäßigem (etwa monatlichem) Schotterablass wäre da viel hilfreicher gegen die Hochwassergefahr der Meng und somit der Ill. Noch ein Nachsatz: Der See nördlich von Kühbruck (Rutsch beim Isiga Züle, See fast den gesamten Nackiga Weg entlang) im Sommer 2010 war eine Naturbereicherung. Gestört hat nur die Gefahr, dass der natürliche Damm bersten könnte.