Burgruine Blumenegg

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Zur Einstimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaum ein anderer Landstrich in Österreich weist so zahlreiche Burgen auf wie Vorarlberg. Dies erklärt sich aus der verkehrspolitischen Lage Vorarlbergs als einem Zugang zu verschiedenen Alpenpässen. Vor den Toren der Alpenübergänge machten sich wehrhafte Geschlechter ansässig, die als Vasallen Königen und Fürsten sicheres Geleit gaben. Diese Vasallen erwarben sich als Ritter vielfach adeligen Rang und Herrenrecht im Umkreis der Burgen, die sie an sicheren Plätzen erbauten. Der Beginn des Burgenbaues lässt sich in Vorarlberg zeitlich nicht genau festlegen. Früheste urkundliche Hinweise deuten auf den Beginn des 12. Jahrhunderts hin. Burgen entstanden In Vorarlberg nur in den Gebieten des Rheins und der Ill.

Die heutigen Gemeinden Ludesch, Bludesch, Thüringen, Thüringerberg, Sonntag und Raggal zählten einst zur Herrschaft Blumenegg.

1260 Die Grafen von Montfort-Werdenberg erbauten die Burg 1416 Besitz der Freiherren von Brandis (Emmental in der Schweiz) 1510 Besitz der Grafen von Sulz (Schwaben) 1613 Besitz des Reichstiftes Weingarten (Württemberg) 1802 Säkularisierung durch Napoleon – Auflösung der Gerichte 1803 Besitz des Fürsten Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau-Weilberg 1804 Besitz des Hauses Habsburg 1806 Besitz des Staates Bayern 1814 Blumenegg kommt zu Österreich

Quelle: Grosswalsertal.at



Die Geschichte der Ruine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordwestlich oberhalb der Lutz befindet sich in Spornlage östlich des Falsterbachs (Schloßtobelbach) auf dem Gemeindegebiet Thüringerberg die Ruine Blumenegg. Sie wurde offensichtlich als Sitz der Grafen von Werdenberg (Hugo und Hartmann de Werdinberc et de Bluominegge) [1] um 1260 errichtet. Die Burg umfasste bergseitig einen quadratischen Bergfried, einen viergeschossigen, talseitig vorgeschobenen Palas, eine Schlosskapelle sowie einen mehrräumigen Wirtschaftstrakt; die gesamte Anlage war von einer polygonalen Ringmauer umgeben. Blumenegg ging 1391 im Pfandrecht, 1416 durch Einlösung in das Eigentum der Freiherren von Brandis über und 1510 an die Grafen von Sulz. 1613 kam Blumenegg in den Besitz des freien Reichsstiftes Weingarten. 1804 erwarb Habsburg/Österreich die Herrschaft Blumenegg einschließlich der Burgruine. Heute ist das Burggelände in Privatbesitz. 1404 wurde die Burg belagert und eingenommen, 1405 im Zuge der Appenzellerkriege in Brand gesteckt. Um 1416/1420 wieder hergestellt und benutzbar, brannte Blumenegg 1650 ab, wurde jedoch von Weingarten wieder aufgebaut. Ein weiterer Brand 1774 bedeutete das Ende - das Stift verlegte seinen Sitz kurzzeitig auf Schloß Jordan/Bludesch, dann nach Thüringen. Die Burg verfiel. Im Herbst 2010 begann aufgrund einer Privatinitiative ("Burgfreunde Blumenegg") eine allererste Sanierung des einsturzgefährdeten Mauerwerkes. Um den Verfall aber einigermaßen in den Griff zu bekommen, sind mehrere Bauetappen notwendig. Ein Nutzungs- und Sanierungskonzept ist im Moment in Arbeit.

Die Bezeichnung "Florimont" (Blumenberg) für Thüringerberg bzw. Blumenegg geht auf Josef Grabherr [2] zurück, der da meint, die Rätoromanen hätten diese Bergecke mit Florimont bezeichnet. Jedenfalls hat Hermine Flaig [3] nachgeschrieben, dass "unsere rätoromanischen Vorfahren den Namen Florimont = Blumenberg genannt" hätten, auch wenn Niederstätter [4] meint, dass es dafür keinerlei Beleg gibt. Übrigens: Florimont ist eine Gemeinde in der Nähe von Belfort in der Franche-Comté.



Film über die Ruine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruine Blumengegg auf Walgau-TV



Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

<references>

  1. Liechtensteinisches Urkundenbuch, zu Nr. 7
  2. Josef Grabherr, Die reichsunmittelbare Herrschaft Blumenegg, Bregenz 1907, Seite 9
  3. Hermine Flaig, Florimont, der Blumenberg in: Der Obere Walgau, Thüringen 1959, Seite 72
  4. Alois Niederstätter, Geschichte der reichsfreien Herrschaft Blumenegg in: Eröffnungsvortrag Ausstellung Falkenhorst/Thüringen vom 21.3.2004