Diskussion:Kulturlandschaftspflege im Walgau: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2019, 11:50 Uhr

Material vom Workshop der Naturschützer

Beispielhafte Fragestellungen zur Kulturlandschaft[Quelltext bearbeiten]

  • Flächennutzung:

Welche Flächen eignen sich für welche Nutzungen (nach Bodenqualität, Flächengröße, Lage, (Klein-)Klima, Niederschlägen…)?

  • Gemeinde- eigene landwirtschaftliche Flächen:

Wie sollen sie künftig genutzt und unter welchen Bedingungen verpachtet werden? Was liegt im öffentlichen Interesse (Möglichkeit zur Erprobung innovativer landwirtschaftlicher Produktion, Beteiligungsprojekte mit Kindergärten, Schulen und Bevölkerung, Freizeitnutzung…)?

  • Landschaftsbild:

Kuppen, Geländekanten, sichtexponierte Hanglagen sowie markante Einzelbäume und Baumgruppen usw. – was ist wichtig für das Landschaftsbild? Wie können/wollen wir die historische Landschaftsentwicklung mit berücksichtigen und ggf. in Wert setzen?

  • Waldentwicklung:

Welche Waldentwicklung (qualitativ und quantitativ) will die Region (1) am Talgrund und (2) im Hangbereich? Was geben die bestehenden Waldentwicklungspläne vor?

  • Steillagen- und Alp-Bewirtschaftung:

Welche Flächen sollen dauerhaft bewirtschaftet werden, in welcher Intensität, welcher Viehbestand ist nötig, welche Förderungen braucht es, welche alternativen Bewirtschaftungsformen sind denkbar? Wie sieht das Zusammenspiel mit Alpwirtschaft und Naherholung / Tourismus aus?

  • Gewässerentwicklung (z.B. Ill- Entwicklungskonzept):

Wie können die Ziele zwischen Hochwasserschutz, Naturschutz und Naherholung abgestimmt werden?

  • Wegenutzungen:

Wo bestehen Nutzungskonflikte, wie sind die Eigentumsverhältnisse und Unterhaltsregelungen, welche Nutzungen werden für welche Wege festgelegt (Landwirtschaft, Wandern, Mountainbiken, Reiten…), wo gibt es Lücken in der Erschließung?

  • Zusammenlegung, Flurbereinigung:

Sind irgendwo solche Verfahren wünschenswert (land- und forstwirtschaftliche Flächen), beispielsweise um bestimmte Funktionen einer Fläche besser planen zu können?

  • Wanderwege- Gestaltung:

Wie kann man die Wanderwege attraktiver machen (landschaftspsychologische Erlebnisoptimierung der Wege)?

  • Kulturlandschaftselemente:

Welche Kulturlandschaftselemente sind vorhanden, welche sollen erhalten werden? Wie hoch ist der Sanierungsbedarf? Wie können sie genutzt werden?

  • Streuobstwiesen:

Entwicklung der Streuobstwiesen (Nutzungs- und Pflegekonzepte, evtl. in Verbindung mit Vermarktungsaktivitäten) – welche Bestände sollen erhalten werden, wo sollen zusätzliche Streuobstbestände angelegt werden, welche Vorgaben für eine Pflege-freundliche Anlage sind nötig?

  • Siedlungsentwicklung im Außenbereich:

Welche Möglichkeit zur Entwicklung von Weilern und einzelnen Hofstellen sind möglich und wünschenswert?

  • Landschaft & Gesundheit:

Wie können gesundheitsfördernde Maßnahmen in die Landschaftsentwicklung integriert werden (z.B. barrierefreie Fußwege, Wassertreten, Barfußpfade, Sinnesgärten…)?

  • Biotopvernetzung, Tierartenkonzepte, Wildkorridore:

Wo sind die ökologischen Hotspots im Walgau? Was ist ihr Nutzen für die Gesellschaft? Wo sind prioritäre Maßnahmen anzusiedeln? Wie kann man diese im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen befördern?

  • Landesweißzone:

Welche Auswirkungen hätte eine Landesweißzone (Schutzzuone im alpinen Bereich)? Welche bestehenden und geplanten Nutzungen werden beschrieben? Wie wirkt sie rechtlich auf Verordnungen und Bescheide und welche darüber hinausgehenden Ziele sollen für die Weisszone definiert werden?

  • Ressourcen:

Die Grundwasserressourcen wurden bereits im Räumlichen Entwicklungskonzept Walgau erfasst, aber welche Ressourcen hat die Region darüber hinaus (z.B. geologische, energetische Ressourcen…)?


Ergebnisse der öffentlichen Veranstaltung 'Landschaft'[Quelltext bearbeiten]

(im Rahmen von der Reihe 'Zukunft Im Walgau' am 24. September 2013 in Dünserberg)

Leitsätze & Inputs[Quelltext bearbeiten]

Bericht auf Walgau-TV zu "Landschaft im Walgau"

Leitsätze zur Raumplanung:

  • Wir streben einen Konsens über die heutige Raumqualität der Region und über künftige Entwicklungspotentiale an. Dieser wird im Räumlichen Entwicklungskonzept REK Walgau als Selbstverpflichtung festgehalten und fortgeschrieben.
  • Wir wollen keine Zersiedelung in der Region und fördern deshalb eine geschlossene Siedlungsstruktur. Die im REK definierten Siedlungsränder können gehalten werden, indem nach innen verdichtet wird.
  • Es soll in der Region eine ausgewogene Flächennutzung geben zwischen Gewerbe, Wohnen, Nahversorgung, Landwirtschaft, Freizeit & Naherholung, Schutz vor Naturgefahren und Naturschutz. Die Landschaft und die Infrastruktur der Hang- und Talgemeinden versorgen den Walgau mit dem, was eine Region mit hoher Lebensqualität benötigt.
  • Die räumliche Planung im Walgau wollen wir so handhaben, dass alle Gemeinden ihre Entwicklungschancen haben. Wir entwickeln Instrumente, um zu erreichen, dass Nutzungen an der geeigneten Stelle im Walgau erfolgen und dadurch entstehende Ungleichgewichte zwischen den Gemeinden ausgeglichen werden.
  • Die Abstimmung der im REK Walgau definierten Ziele mit den Planungen des Landes ist uns ein Anliegen. Gemeinsam mit der Raumplanung und den Fachabteilungen des Landes werden wir Raumnutzungskonflikte einer konstruktiven Lösung zuführen.


Leitsätze zur Landwirtschaft:

  • Die Region Walgau steht zu ihrer landwirtschaftlichen Tradition. Bei der Nutzung der knappen Flächen werden die Belange der Land- und Forstwirtschaft ausgewogen berücksichtigt.
  • Die landwirtschaftlichen Betriebe produzieren, verarbeiten und vermarkten verschiedene Produkte in hoher Qualität. Wir unterstützen sie nach Möglichkeit bei der Vermarktung hochwertiger regionaler Produkte und befürworten starke Strukturen der Nah- und Selbstversorgung
  • Landschaftspflege und die von der Landwirtschaft geformte Kulturlandschaft und ihre prägenden Elemente sind uns ein wichtiges Anliegen. Dazu ist auch die Mithilfe der Bevölkerung nötig.
  • Wir wollen eine multifunktionale Landwirtschaft, die für die Öffentlichkeit wichtige Dienstleistungen zur Verfügung stellt.


Leitsätze zur Freizeit und Naherholung:

  • Wir verfügen über große landschaftliche und kulturelle Potentiale und gute Freizeitangebote, die Erholungssuchende von Nah und Fern anziehen und die wir besser in Wert setzen wollen.
  • Wir wollen die hohe Lebensqualität der Region sichern und seine Vielfalt ins Bewusstsein bringen.
  • Wir wollen die Potentiale der Kulturlandschaft und der historischen Zeitzeugen im Walgau pflegen.
  • Die Freizeit- und Naherholungs-Infrastruktur soll erhalten und ergänzt werden.
  • Dienstleistungen im Bereich der Freizeit und Naherholung sollen zusätzliche Einkommensmöglichkeiten schaffen und die industriell und gewerblich geprägte Wirtschaftsstruktur stärken.


Input:

  • Einstimmendes Gespräch mit Manfred Walser (REK Walgau – Projektleiter), Thomas Gamon (Elementa sowie Archivar Nenzing), Mag. Günter Stadler (Walgau-Wiesen-Wunder-Welt) und Jürgen Burtscher (Landwirt am Ludescherberg) zum Wandel in der Kulturlandschaft
  • Landschaft im Wandel – eine Bilderreise von Markus Burtscher (Marktgemeinde Frastanz) mit vielen Fotoaufnahmen aus den 1960ernff im Vergleich zu heute.
  • Präsentation „Landschaft im Walgau – Was sagt das räumliche Entwicklungskonzept dazu?“


Eine intakte und vielfältige Kulturlandschaft ...[Quelltext bearbeiten]

"Eine intakte und vielfältige Kulturlandschaft nützt dem Tourismus und der Naherholung und sie gilt als Standortfaktor. Eine schöne Landschaft will jeder und kann auch jeder genießen – aber wer bezahlt dafür?"


Die drei zentralen Ergebnisse zuerst:

1 Intakte Landschaft -> Hauptnutzen: Naherholung

2 Ziel: Sanfter Tourismus, geringer Beitrag in Finanzen

3 Eindeutig auch Standortvorteil für Firmen, auch Finanzierung. Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen.


Stichworte aus der Diskussion:

  • Über Umweltaktionen Firmen gewinnen, weckt Naturverständnis in der Chefetage.
  • Gute Beispiele alternativer Landwirtschaft immer wieder zeigen und dorthin Exkursionen machen
  • Nach dem REK folgt das LEK (Landschaftliches Entwicklungskonzept) auf Regio-Ebene, Vernetzung bestehender Projekte
  • Walgau als Durchgangsgebiet für Lech und Schruns: Wir haben die Autobahn…. Rückfluss?
  • Sanfter Tourismus: verstärkte Werbung: wer? Verbesserung der Infrastruktur fördern (Nenzing), aber Tourismus nicht forcieren
  • Zugänglichkeit zu Naturoasen ist eingeschränkt
  • Großunternehmer: Abgabe für Naturnutzung (Strom/Wasser)
  • Mehr Kreativität in der Landwirtschaft gefordert
  • Jugend sensibilisieren (Exkursionen, Kindergarten, Erlebnisse)


Kulturlandschaft muss erarbeitet werden ...[Quelltext bearbeiten]

"Kulturlandschaft muss erarbeitet werden, sie entsteht nicht von selbst. Das setzt lebensfähige landwirtschaftliche Betriebe voraus. Aber im Tal werden die Landwirtschaftsflächen immer weniger. Wie kann die Landwirtschaft trotzdem existieren, wie muss man sie unterstützen?"


Die drei zentralen Ergebnisse:

1 Landwirtschaftsgespräch im Rahmen des REK Landwirtschaft im Zusammenhang mit Alpen diskutieren, Milchwirtschaft und Alpwirtschaft hängt zusammen

2 Verbuschung / Wald etwas zurückdrängen

3 Wertschätzung für regionale Produkte -> Kooperationen Zusammenschlüsse und Kooperationen zwischen Landwirten – und auch mit Konsumenten, Produktion auf Nachfrage


Stichworte aus der Diskussion:

  • Langfristiger Vorlauf für Zusammenarbeit mit Konsumenten
  • Ab Hof ist zu aufwändig, besser zentral im Tal
  • Bewusstseinsbildung und Aufklärung
  • Kulturlandschaft / Landwirtschaft sind eng verbunden mit Naherholung / Tourismus -> gegen Verbuschung: Politik ist gefordert (Unterstützung Landschaftspflege); Tourismusbetriebe sind gefordert (Produkte sind teuer), nur wenige leben das
  • Raumplanung: Bauplätze werden gehortet als Geldanlage
  • Intensivlandwirtschaft: Wir sind auf dem Weg zum Wandel (Bio, etc.)
  • Geld lässt sich in Industrie oder Tourismus (Bsp Montafon) leichter verdienen
  • Gemeinden haben Schulden, brauchen Kommunalsteuern
  • Alte Maissorten sind unwirtschaftlich / Verschwendung von gutem Boden
  • Landwirtschaft soll für alles herhalten, Blumenwiesen … aber jeder Dorfbewohner „pflegt“ seinen Rasen mit Robotern
  • Landwirtschaft ist Ernährung, aber heimische Produkte sind Luxus, keine Erklärung dafür
  • Krisenfest? Wer macht denn die Grundernährung?
  • KonsumentInnen suchen regionale Produkte -> Plattform für landwirtschaftliche Direktvermarktung fehlt
  • Landwirtschaft nicht nur zu Landschaftspflegern degradieren
  • Keine einheimischen Magerwiesensamen
  • Raumordnung: wie geht man mit bestehenden Reserven um? Private Flächenbesitzer sind auch in der Pflicht!
  • REK 2060 -> Konsens nötig, um gute landwirtschaftliche Flächen zu erhalten und Siedlungsgrenzen als Chance; Flächen als Freihaltegebiet FF widmen; Auch Retentionsflächen für Hochwasser als Schutz vor Verbauung und Erhalt für landwirtschaftliche Flächen
  • Regionale Produkte (vgl. Regio-Projekt Großküchen) – Nachfrage ist größer als Angebot. Auch Gemüseanbauer müssen kämpfen. In der Milch gibt es gute Produkte und Vermarktungsstrukturen – Export ist wichtig
  • Vermarktungsstruktur „Alpen bestossen“ – auch aus der Schweiz gibt es weniger Zulauf; die Alpen verbuschen
  • Landwirtschaft als Nebenerwerb (quersubventioniert) funktioniert nicht über Generationen
  • Berglandwirtschaft (Zone 3 und 4) seit 5 Jahren jährliche Einkommensverluste, hohe Investitionen
  • Einigkeit ist wichtig
  • REK muss Zusammenhänge der Landwirtschaft berücksichtigen: Alpwirtschaft braucht Talflächen
  • Betriebe in Ludesch brauchen die Flächen bei der Firma Rauch – Gespräche mit Bgm, LR und Bauernpräsident erwünscht
  • Verbuschung auch auf der „Sonnenseite“ -> Flächenknappheit -> Pachtdruck auf Talflächen -> Flächen wieder entwalden (mit Hilfe der Bevölkerung)
  • Landwirtschaft ist Fläche, die für alle anderen Nutzungen herangezogen wird, auch Waldflächen müssen beansprucht werden (Forst hat eine andere Lobby)
  • Die Talschaft weiter Kataster für alle Nutzungen: was sind für welche Nutzungen wertvolle Flächen – Landschaftsentwicklungskonzept (LEK)
  • Ist intensive Milchproduktion die Zukunft der Landwirtschaft? Es gibt auch weniger flächenintensive landwirtschaftliche Nutzungen (Gemüse, Obst…). Wo fängt „intensiv“ an? Bei uns gibt es noch viele Familienbetriebe.
  • 1970 bekam der Landwirt für 1 Liter Milch 1,1 Liter Diesel
  • Neue Wege funktionieren nur über Investitionen, aber die Landwirte sind schon verschuldet und zeitlich ausgelastet („im Rad“)
  • Rohmilch muss wieder wertvoll werden
  • Diese Probleme, diese Argumente sind alle bekannt!
  • Für den Kulturlandschaftserhalt braucht es alle
  • Kunstrasen für Kinder hygienisch besser als intensiv gepflegte Wiese…


Vieles im Walgau ist einzigartig und erhaltenswert ...[Quelltext bearbeiten]

"Vieles im Walgau ist einzigartig und erhaltenswert ... : Streuobstwiese, Heubarge, Steinmauer, Feldhecke und Aussichtspunkt … Was müsste in ein Kulturlandschaftskataster für den Walgau aufgenommen werden?"


  • Pflege des vorhandenen Kulturgutes (Entbuschung …)
  • Flächen für Weinbau
  • Aufnahme der von DI Dr. A. Drexel aufgenommenen Trockensteinmauern (Dreiklang + Röns, plus Bludesch?) in das Walgauer REK

Mauerninventar (Natursteinmauern)

  • Bewusstseinsbildung bei Kindern / Jugendlichen -> Projekte in Schulen/Kindergärten, Waldwochen, Wiesenwochen, Streuobstwiesen
  • Kataster von Streuobstwiesen erstellen
  • Was ist der Gemeinde eine Streuobstwiese wert?



Die Situation des Naturschutzes im Walgau[Quelltext bearbeiten]

"Naturschutz im Walgau ist unpopulär, mühsam (allgemein und in einzelnen Projekten, zu wenig bekannt und wird als "Verhinderer" an den Pranger gestellt. Welchen Wert eine intakte Natur darstellt, das erkennen nur noch wenige. In der Wertehierarchie kommt der Naturschutz ganz hinten." - so urteilen die Naturschützer selbst über die Situation im Walgau, wie der Erfahrungsaustausch der Naturschützer im Walgau zeigt.

Stimmt dieses Bild so?

Wichtige Diskussionsthemen für den Walgau[Quelltext bearbeiten]

Es gibt auch eine ganze Reihe Ideen und Ansatzpunkte - allerdings gibt es nicht genug Kapazitäten. Im Walgau gibt es viele gute Projekte und Projektideen und und einige höchst engagierte 'Einzelkämpfer' mit tollen Projekten - es gibt aber keine 'Naturschutzbewegung' in dem Sinn. Und es gibt verschiedene Ansatzpunkte für mehr Öffentlichkeit und eine bessere Vernetzung und Koordination, aber keine Einigkeit über den richtigen Weg:

-> Braucht es eine Organisation mit einem hauptamtlichen 'Kümmerer' im Walgau?

-> Braucht es ein grosses 'Walgau- Naturschutzprojekt' als Kristallisationskern für eine intensvere Zusammenarbeit im Naturschutz?

-> Oder gibt es noch ganz andere Ideen?

Eine weitere Frage ist: Welche Strategie hat der Naturschutz im Walgau? Braucht es eine Einteilung der Flächen in besonders schützenswerte und zu verhandelnde Flächen oder wird um jede einzelne Fläche gekämpft? Gibt es an Politik und Wirtschaft Angebote, wo man verhandeln kann, oder reagiert man jeweils auf das nächste Projekt und kämpft um möglichst viel Naturschutz?

Und falls es im Walgau eine Naturschutz- Strategie geben sollte: Wer formuliert sie und wer setzt sie durch? Machen das die ehrenamtlich Aktiven im Walgau? Braucht es externe Experten? Ist das eine sache der zuständigen Fachabteilungen beim Land?

Bring' Deine Überlegungen und Argumente hier ein. Einiges dazu findet sich auch beim Erfahrungsaustausch der Naturschützer im Walgau.


Ideen für den Naturschutz im Walgau[Quelltext bearbeiten]

Gemeinsames Projekt zu Wiesen starten: Welche Arten von Wiesen haben welchen Wert, was gibt es, wie sollte man es bewirtschaften, wie finanzieren sich die bestehenden Projekte... - Karte der wertvollen Wiesen im Walgau. Das wäre ein konkretes Anliegen, an dem die Leute interessiert sind. Ein gemeinsames Walgauprojekt mit den bekannten Experten, eine grosse Veranstaltung dazu.

Ein weiteres Walgau- Thema: Erlebbare Naturräume für Kinder / Jugendliche fehlen im Walgau ebenfalls - der Zugang zur Natur wird (pädagogisch) organisiert, den freien Zugang in halbwilde Räume gibt es kaum noch (die Räume sind vorhanden, aber die Kinder nutzen sie aus verschiedenen Gründen nicht). 'Wilde' Räume fehlen nur für kleine Kinder im Nahraum direkt um die Häuser herum.

Es gibt in Vorarlberg Ansätze, den Naturschutz mit Beschäftigungsinitiativen zu koppeln (z.B. im Bereich der Pflege von Streuobstwiesen und der Obsternte). Auch Aquamühle Frastanz ist an solchen Modellen beteiligt; dies könnte in ein regionales Modell überführt werden.

Vom Kernteam wurden folgende Ideen genannt, die für die Walgau- Bürgermeister interessant sein könnten:

  • Ein gutes Projekt könnte die Renaturierung der Ill sein, da hier viele Interessen zusammenlaufen (Illverbauung-Illverband, Freizeitnutzung, Naturschutz) und die breite Bevölkerung angesprochen wird.
  • Eine weitere Projektidee ist die Verbindung zwischen Kulturlandschaft und Naturschutz: Elemente, die sowohl für das eine wie für das andere wichtig sind und erhoben und deren Sanierung / Instandsetzung geplant werden müsste(z.B. Trockenmauern - vgl. Projekt in Zwischenwasser, oder Hochstamm-Obstwiesen bzw. Alleen - vgl. Projekt vom OGV Göfis).

Weitere Ideen wurden beim Erfahrungsaustausch der Naturschützer im Walgau und bei den Walgauforen und Walgaukonferenzen gesammelt.

Die Ideen für ein Walgau- weites Naturschutzprojekt könnt Ihr hier diskutieren.

Gebiete im Walgau mit besonderen Naturschutz- Problemen[Quelltext bearbeiten]

Die letzten Auwald- Bereiche sind stark unter Druck (Ausweitung Betriebe, Hochwasserschutz usw., 20 ha Auwald in 20 Jahren für Betriebsgebiete verwendet). Eine Idee aus dem Bereich 'Hochwasserschutz' ist beispielsweise, Teile des Auwalds abholzen und verkaufen, den darunter liegenden Kies ebenfalls auszubaggern und zu verkaufen, und das so entstehende Becken von ca. 6 ha wieder mit Auwald aufzuforsten und als Wasserrückhaltefläche zu nutzen (die dann tatsächlich immer wieder überflutet wird). Aus Sicht des Naturschutzes ist das Gebiet ein trockengefallener Auwald mit wechselndem Grundwasserspiegel, der eine eigene Pflanzengemeinschaft hervorbringt - Fichte, Föhre und Erle - außerdem könnte es bei der Maßnahme zu größeren Problemen mit Neophyten kommen (gebietsfremde Arten, die einwandern und die Pflanzengemeinschaft zerstören).

Im Natura 2000 Gebiet „Schmiedtobel Dalaas-Braz“ wollen Landwirte der Alpgenossenschaft Ludesch die Wasserkraft nutzen - es besteht die Gefahr, dass im Schutzgebiet wertvolle Biotope zerstört werden.

Grünkorridor östlich von Bludesch ist in Gefahr, zugebaut zu werden.

Auf der Gemarkung der Gemeinde Göfis ist ein großer Steinbruch in der Nähe des Naturschutzgebietes Gasserplatz geplant, von dem negative Auswirkungen auf das Gebiet erwartet werden.


Meinungen, die im Zuge von Veranstaltungen und Workshops oder in Einzelgesprächen geäußert wurden:[Quelltext bearbeiten]

"Im Bezug auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und den Naturschutz müssten die Förderungen vom Land besser abgestimmt werden."

"Das Problem ist, das alles in den Auwald gebaut wird, und der ist inzwischen schon recht selten geworden."

"Liebherr rodet 2 ha Auwald ohne Genehmigung. Und wenn dann eine Gemeinde kommt und 1.200 qm Ablagerungsfläche unter der Hochspannungstrasse will, geht das nicht wegen dem wertvollen Auwald - und im nächsten Jahr wird der Wald zur Trassenfreihaltung abgehauen."

"Bei Naturschutzgebieten, da muss man im Walgau insgesamt nachdenken. Irgendwo weiß man, da gibt es das und jenes, aber da muss man die Leute darauf aufmerksam machen, da müssen die Gemeinden klar und bewusst dahinter stehen."

„Die Natur wird bei uns derzeit eher etwas stiefmütterlich behandelt, was teilweise auch mit Änderungen in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung zusammenhängt (entweder intensiv oder gar nicht).“

"Naturvielfalt und Landwirtschaft sind Zukunftszwillinge. Ich will einen Naturschutz mit Handschlagqualität, ich will Naturnutzer und Naturschützer an einen Tisch." (Landesrat Erich Schwärzler im Gespräch mit dem Naturschutzrat, VN vom 29. Apr. 2009)

"Das Biotopinventar 1988 - 2008 spiegelt das unterschiedliche Naturschutzbewusstsein in der jeweiligen Gemeinde. Es gibt kein einziges deklariertes Gemeindeschutzgebiet im Walgau. "

"Naturschutz und Landwirtschaft: Die alte Landwirte-Generation macht noch viel freiwillige Arbeit, bei den jungen wollen viele nur noch möglichst effektiv produzieren. "

Mögliche Partnerschaften für eine stärkere Vernetzung und bessere Lobby beim Naturschutz[Quelltext bearbeiten]

Bei der Sitzung am 30. August 2010 in Nüziders wurden mögliche Kooperationen/Partnerschaften mit anderen Vereinen/Institutionen/Organisationan angesprochen, um dem Naturschutz als größere Gruppe auch zu einem größeren Stellenwert zu verhelfen. Ich möchte diese Seite nutzen, um in Frage kommende Vereinen/Institutionen/Organisationan aufzulisten. Alle sind eingeladen Ihre Ideen ebenfalls beizusteuern. Die weitere Vorgehensweise (Gespräche mit den Gelisteten) müsste gesondert in der nächsten Zeit besprochen werden.

Bei der Sitzung bereits angesprochen:

  • Naturschutzbund Vorarlberg (Fr. Hildegard Breiner, Fr. Mag. Bianca Burtscher, Hr. Dipl.Ing.ETH Rochus Schertler)
  • Obst- und Gartenbauvereine
  • Landwirte (Landwirtschaftskammer, Biobauern)
  • Fischereivereine
  • Jäger
  • Imker


Weitere mögliche Partner:[Quelltext bearbeiten]

  • Inatura (Dr. Klaus Zimmermann)
  • Abteilung Lebensgestaltung und Ethik der Diözese (Dr. Michael Willam, Fr. Mag. Verena Brunner)
  • Plattform http://unser-rohrspitz.org/ Unser Rohrspitz - Fr. Elke Wörndle
  • Global2000 (Dr. Klaus Kastenhofer)
  • Gärtnereien (z.B. Hr. Ing.Herbert Gehringer)
  • Biosphärenpark Großwalsertal
  • Obstbauern, Gemüsebauern
  • Bienenzuchtmusem Beschling
  • Weltläden (auch sonstige fairtrade-Vermarkter)
  • stromaufwärts
  • Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (Dipl.Ing. Johann Punzenberger)
  • Vorreiter und Musterbeispiele wie Gemeinde Thüringerberg (Ing. Albert Rinderer) oder Pfarre Frastanz (Mag. Gerhard Vonach)
  • Gisela meint.....